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Benutzer210247
Ist noch neu hier
- #1
Liebe Leute, ich hab mal wieder ein Anliegen an euch. Vielleicht gibt es ja einige Ratschläge und Meinungen zu meiner etwas verzwickten Situation.
Vorab muss gesagt werden, dass psychische Thematiken, insbesondere Essstörungen, triggernd sein könnten, also bitte nur lesen, wenn ihr euch "stark" genug fühlt. Danke.
Jetzt ein kleiner Einblick:
Mein Freund (22) und ich (w, 21) kennen uns seit Oktober 2022, zusammengekommen sind wir im November 2022. Weil ich schon einiges hinter mir gehabt hab, wollte ich mir dabei Zeit lassen, alles zu erzählen und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Es waren wirklich tolle Monate. Lustige, schöne, aber auch ernste.
Ein frisch verliebtes Pärchen halt. Auch, wie ich ihm nach und nach alles anvertraut hab (erste Sache war meine Magersucht), hat er stets aufmunternde und passende Worte gefunden. Ich schätzte sehr (auch jetzt noch!), dass er mich immer noch wie am Anfang geliebt und nie fallen gelassen hat. Hab ihm meine Dankbarkeit oft gezeigt.
Dann hat es die ersten „Reibereien" gegeben. Er meinte, dass ich nicht nur mit Jogginghose und Hoodie herumlaufen, sondern mich „fraulicher" anziehen soll. Aber genau dieser lockere Look war mein Schutz vor Blicken und Kommentaren bezüglich meines Körpers. Ein Schutz, vor Fremden, die den Hintergrund nicht wissen, aber über meinen Körper urteilen. Da hab ich mich das erste Mal von ihm angegriffen und unverstanden gefühlt. Ich habe nie verlangt, dass er mich therapiert, ich wollte einfach nur Unterstützung und Verständnis. Nicht, dass er mit meinen Sachen so „gut" klargekommen ist, meine Vergewaltigung brachte aber auch ihn an seine Grenzen. Nicht einmal hab ich darum gebeten, keine Witze über meine Vergangenheit zu machen. Nicht durchgehend, sondern sporadisch, bekam ich selbst von ihm fragwürdige Kommentare:
„Du abgemagertes Ding. So find ich dich nicht mehr attraktiv. Ich könnte alles mit dir machen und du hättest keine Chance gegen mich"
Nach und nach hab ich mich plötzlich vor den Kopf gestoßen gefühlt. Dank Therapie und ständiger Arbeit an mir, schaffe ich, mir diese Aussagen nicht mehr ganz so zu Herzen zu nehmen, aber sie schmerzen immer noch. Natürlich hat das mit Attraktivität nichts zu tun, aber mir als Magersüchtige so etwas zu sagen, haut dich trotz ständiger Bemühungen und super Fortschritten zurück. Es kratzt am Selbstwert. Ausgeredet, ich hab ihm klar gemacht, dass das so nicht in Ordnung gewesen ist und die Sache war abgehakt. Einmal geklärt und ich bin auch nicht mehr nachtragend. Momentan ist es so, dass sein großer Bruder seit kurzem eine neue Freundin hat, wo es seitdem auch bei uns reichlich bergab gegangen ist.
Der Grund ist, dass sie auch (ausgerechnet) psychische Erkrankungen hat. Wie er mir das anfangs erzählt hat, war nur die Rede von Depressionen und Magersucht. Keine näheren Details (bezüglich Arbeit, Medikamente), außer, dass sie keine typische Magersucht hat, weil sie im Normalbereich, sogar etwas darüber liegt. Ich schau gegen Mittag auf mein Handy und seh auf einmal die Nachricht:
„Die Freundin von meinem Bruder ist von den Ärzten arbeitsunfähig erklärt worden und geht trotzdem arbeiten und macht ein Fernstudium."
Ich hab natürlich sofort geschalten und es als Anspielung aufgenommen. Als reinen Vorwurf, warum ich nicht arbeiten gehen kann, sie aber im gleichen Boot sitzt und es schafft.
Auf meine Antwort:
„Und? Was willst du mir damit sagen? Schön für sie..."
folgte nur ein:
„Ich sage dir ja alles, was wir reden."
Anschließend war ich etwas zornig und hab ihn angerufen.. Meine Worte waren:
„Ich fühl mich ehrlich gesagt einfach nur verarscht. Wie kannst du denn einer fast Zwangsernährten so etwas vorwerfen?.
Er:
„Sie war auch in der Psychiatrie und muss wegen der Magersucht Tabletten nehmen, dass sie zu nimmt, weil sie so dünn ist."
Ich bekam, obwohl sie mir in dem Sinne ja gar nichts gemacht hat, einen zunehmenden Hass auf sie. Entweder verbreitet sie Unwahrheiten, oder er ist einfach nur strohdumm, um Informationen richtig aufzunehmen. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass ich diese ständigen Vergleiche nicht hören will und dass es keine Medikamente gibt, die gezielt auf die Magersucht wirken, weil ich dann ja auch schon längst welche hätte. Er hörte aber nicht auf, sondern redete mir ununterbrochen dagegen.
„Warum kannst du das sagen? Vielleicht haben wir bessere Medikamente als ihr (wir haben eine Fernbeziehung, daher anderes Bundesland). Du bist nur gegen sie, dass finde ich nicht fair"
Ich versuchte ihm nochmals zu erklären, dass Psychopharmaka als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme haben (können), aber es keine speziellen gibt die gezielt auf Magersucht „anspringen".
Er verneinte natürlich wieder, er weiß es ja auch besser.
(Ich hatte aber letztendlich Recht und Google hat es ihm auch bestätigt)
In der Zwischenzeit war sie immer wieder Thema. Er wollte unbedingt, dass ich mich mit ihr austausche.
Dieses Angebot lehnte ich dankend ab, weil ich selber mit mir klarkomm und mir zu helfen weiß.
Dann machte er mir den Vorschlag, dass er seinen Bruder fragen kann, welches Medikament sie nimmt, dass ihr so zu einer Gewichtszunahme geholfen hat. Da hat er mir wieder einmal das Gefühl vermittelt, wenn auch nicht direkt, dass er mit mir einfach nicht zufrieden ist. Dass er nicht schätzt, dass ich mir tagtäglich wirklich Mühe gebe und leider auch nicht die Erfolge sieht. Aber ich weiß, wo ich war und wo ich jetzt bin und das sollte auch das Wichtigste sein. Ich muss mich wohl fühlen und es akzeptieren.
Jedenfalls verneinte ich vehement und machte ihm klar, dass ich sie nie kennenlernen will. Ich bin bereit, mich bei ihr vorzustellen und die Hand zu geben, mehr aber auch nicht. Da waren wir auch schon bei einer Drohung:
„Naja, wenn du sie nicht kennenlernen willst, dann lass ich dich auch nicht in die Wohnung."
Darauf meinte ich nur:
„Passt, dann kannst dir schon mal eine Haushaltshilfe suchen, oder deine Mutter fragen, weil ich kann dir später nicht kochen und das Essen steht für dich somit nicht fertig am Tisch, wenn du von der Arbeit kommst."
Das ständige drohen, auch punkto Trennung, nervt einfach nur.
Ich bin nicht perfekt, aber gestehe meine Fehler ein und entschuldige mich auch dafür. Er findet jedes Mal einen Grund/eine Rechtfertigung, warum er immer „Recht" hat und die anderen im Unrecht sind.
Mehrmals hab ich ihn schon gebeten, dass er mit mir über alles reden soll.
Ich bin, obwohl er nicht wirklich nett zu mir war, immer auf ihn zugegangen, hab nachgefragt, ob es ihm eh gut geht, ob es irgendwas gibt, dass ihn bedrückt. Und auch klare Worte, dass ich nicht haben möchte, dass es wegen fehlender Kommunikation seinerseits tatsächlich zu einer Trennung kommt und er auch sein Verhalten ändern muss. Das bestimmte Aussagen einfach unangebracht sind, er nicht ständig widersprechen soll und auch andere Meinungen zu akzeptieren hat.
Er hat es eingesehen, mir zugestimmt, mich umarmt und sich entschuldigt. Ich hoffe, dass es, so wie er es mir sagt, wirklich nur an seinem Kurs und der damit verbundenen Lernerei liegt. Wir haben uns mittlerweile versöhnt und es läuft fast wieder so, als wir in unserer Kennenlernphase waren. Es freut mich natürlich, dennoch ändert es nichts an der Tatsache, dass ich mich frage, woher sein plötzlicher Sinneswandel gekommen ist. Das war nicht mein Freund.. So unfair mir gegenüber hab ich ihn noch nie erlebt. Hab ich mich vielleicht falsch verhalten? Hat er mir eh irgendwelche Andeutungen gemacht, die ich gar nicht wahrgenommen hab? Und was hat es mit der neuen Freundin von seinem Bruder auf sich (gehabt)? Oder bilde ich mir das nur ein?
Welche Gedanken habt ihr diesbezüglich?
Ich bin gespannt..
Und danke schon mal an alle🙂
Vorab muss gesagt werden, dass psychische Thematiken, insbesondere Essstörungen, triggernd sein könnten, also bitte nur lesen, wenn ihr euch "stark" genug fühlt. Danke.
Jetzt ein kleiner Einblick:
Mein Freund (22) und ich (w, 21) kennen uns seit Oktober 2022, zusammengekommen sind wir im November 2022. Weil ich schon einiges hinter mir gehabt hab, wollte ich mir dabei Zeit lassen, alles zu erzählen und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Es waren wirklich tolle Monate. Lustige, schöne, aber auch ernste.
Ein frisch verliebtes Pärchen halt. Auch, wie ich ihm nach und nach alles anvertraut hab (erste Sache war meine Magersucht), hat er stets aufmunternde und passende Worte gefunden. Ich schätzte sehr (auch jetzt noch!), dass er mich immer noch wie am Anfang geliebt und nie fallen gelassen hat. Hab ihm meine Dankbarkeit oft gezeigt.
Dann hat es die ersten „Reibereien" gegeben. Er meinte, dass ich nicht nur mit Jogginghose und Hoodie herumlaufen, sondern mich „fraulicher" anziehen soll. Aber genau dieser lockere Look war mein Schutz vor Blicken und Kommentaren bezüglich meines Körpers. Ein Schutz, vor Fremden, die den Hintergrund nicht wissen, aber über meinen Körper urteilen. Da hab ich mich das erste Mal von ihm angegriffen und unverstanden gefühlt. Ich habe nie verlangt, dass er mich therapiert, ich wollte einfach nur Unterstützung und Verständnis. Nicht, dass er mit meinen Sachen so „gut" klargekommen ist, meine Vergewaltigung brachte aber auch ihn an seine Grenzen. Nicht einmal hab ich darum gebeten, keine Witze über meine Vergangenheit zu machen. Nicht durchgehend, sondern sporadisch, bekam ich selbst von ihm fragwürdige Kommentare:
„Du abgemagertes Ding. So find ich dich nicht mehr attraktiv. Ich könnte alles mit dir machen und du hättest keine Chance gegen mich"
Nach und nach hab ich mich plötzlich vor den Kopf gestoßen gefühlt. Dank Therapie und ständiger Arbeit an mir, schaffe ich, mir diese Aussagen nicht mehr ganz so zu Herzen zu nehmen, aber sie schmerzen immer noch. Natürlich hat das mit Attraktivität nichts zu tun, aber mir als Magersüchtige so etwas zu sagen, haut dich trotz ständiger Bemühungen und super Fortschritten zurück. Es kratzt am Selbstwert. Ausgeredet, ich hab ihm klar gemacht, dass das so nicht in Ordnung gewesen ist und die Sache war abgehakt. Einmal geklärt und ich bin auch nicht mehr nachtragend. Momentan ist es so, dass sein großer Bruder seit kurzem eine neue Freundin hat, wo es seitdem auch bei uns reichlich bergab gegangen ist.
Der Grund ist, dass sie auch (ausgerechnet) psychische Erkrankungen hat. Wie er mir das anfangs erzählt hat, war nur die Rede von Depressionen und Magersucht. Keine näheren Details (bezüglich Arbeit, Medikamente), außer, dass sie keine typische Magersucht hat, weil sie im Normalbereich, sogar etwas darüber liegt. Ich schau gegen Mittag auf mein Handy und seh auf einmal die Nachricht:
„Die Freundin von meinem Bruder ist von den Ärzten arbeitsunfähig erklärt worden und geht trotzdem arbeiten und macht ein Fernstudium."
Ich hab natürlich sofort geschalten und es als Anspielung aufgenommen. Als reinen Vorwurf, warum ich nicht arbeiten gehen kann, sie aber im gleichen Boot sitzt und es schafft.
Auf meine Antwort:
„Und? Was willst du mir damit sagen? Schön für sie..."
folgte nur ein:
„Ich sage dir ja alles, was wir reden."
Anschließend war ich etwas zornig und hab ihn angerufen.. Meine Worte waren:
„Ich fühl mich ehrlich gesagt einfach nur verarscht. Wie kannst du denn einer fast Zwangsernährten so etwas vorwerfen?.
Er:
„Sie war auch in der Psychiatrie und muss wegen der Magersucht Tabletten nehmen, dass sie zu nimmt, weil sie so dünn ist."
Ich bekam, obwohl sie mir in dem Sinne ja gar nichts gemacht hat, einen zunehmenden Hass auf sie. Entweder verbreitet sie Unwahrheiten, oder er ist einfach nur strohdumm, um Informationen richtig aufzunehmen. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass ich diese ständigen Vergleiche nicht hören will und dass es keine Medikamente gibt, die gezielt auf die Magersucht wirken, weil ich dann ja auch schon längst welche hätte. Er hörte aber nicht auf, sondern redete mir ununterbrochen dagegen.
„Warum kannst du das sagen? Vielleicht haben wir bessere Medikamente als ihr (wir haben eine Fernbeziehung, daher anderes Bundesland). Du bist nur gegen sie, dass finde ich nicht fair"
Ich versuchte ihm nochmals zu erklären, dass Psychopharmaka als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme haben (können), aber es keine speziellen gibt die gezielt auf Magersucht „anspringen".
Er verneinte natürlich wieder, er weiß es ja auch besser.
(Ich hatte aber letztendlich Recht und Google hat es ihm auch bestätigt)
In der Zwischenzeit war sie immer wieder Thema. Er wollte unbedingt, dass ich mich mit ihr austausche.
Dieses Angebot lehnte ich dankend ab, weil ich selber mit mir klarkomm und mir zu helfen weiß.
Dann machte er mir den Vorschlag, dass er seinen Bruder fragen kann, welches Medikament sie nimmt, dass ihr so zu einer Gewichtszunahme geholfen hat. Da hat er mir wieder einmal das Gefühl vermittelt, wenn auch nicht direkt, dass er mit mir einfach nicht zufrieden ist. Dass er nicht schätzt, dass ich mir tagtäglich wirklich Mühe gebe und leider auch nicht die Erfolge sieht. Aber ich weiß, wo ich war und wo ich jetzt bin und das sollte auch das Wichtigste sein. Ich muss mich wohl fühlen und es akzeptieren.
Jedenfalls verneinte ich vehement und machte ihm klar, dass ich sie nie kennenlernen will. Ich bin bereit, mich bei ihr vorzustellen und die Hand zu geben, mehr aber auch nicht. Da waren wir auch schon bei einer Drohung:
„Naja, wenn du sie nicht kennenlernen willst, dann lass ich dich auch nicht in die Wohnung."
Darauf meinte ich nur:
„Passt, dann kannst dir schon mal eine Haushaltshilfe suchen, oder deine Mutter fragen, weil ich kann dir später nicht kochen und das Essen steht für dich somit nicht fertig am Tisch, wenn du von der Arbeit kommst."
Das ständige drohen, auch punkto Trennung, nervt einfach nur.
Ich bin nicht perfekt, aber gestehe meine Fehler ein und entschuldige mich auch dafür. Er findet jedes Mal einen Grund/eine Rechtfertigung, warum er immer „Recht" hat und die anderen im Unrecht sind.
Mehrmals hab ich ihn schon gebeten, dass er mit mir über alles reden soll.
Ich bin, obwohl er nicht wirklich nett zu mir war, immer auf ihn zugegangen, hab nachgefragt, ob es ihm eh gut geht, ob es irgendwas gibt, dass ihn bedrückt. Und auch klare Worte, dass ich nicht haben möchte, dass es wegen fehlender Kommunikation seinerseits tatsächlich zu einer Trennung kommt und er auch sein Verhalten ändern muss. Das bestimmte Aussagen einfach unangebracht sind, er nicht ständig widersprechen soll und auch andere Meinungen zu akzeptieren hat.
Er hat es eingesehen, mir zugestimmt, mich umarmt und sich entschuldigt. Ich hoffe, dass es, so wie er es mir sagt, wirklich nur an seinem Kurs und der damit verbundenen Lernerei liegt. Wir haben uns mittlerweile versöhnt und es läuft fast wieder so, als wir in unserer Kennenlernphase waren. Es freut mich natürlich, dennoch ändert es nichts an der Tatsache, dass ich mich frage, woher sein plötzlicher Sinneswandel gekommen ist. Das war nicht mein Freund.. So unfair mir gegenüber hab ich ihn noch nie erlebt. Hab ich mich vielleicht falsch verhalten? Hat er mir eh irgendwelche Andeutungen gemacht, die ich gar nicht wahrgenommen hab? Und was hat es mit der neuen Freundin von seinem Bruder auf sich (gehabt)? Oder bilde ich mir das nur ein?
Welche Gedanken habt ihr diesbezüglich?
Ich bin gespannt..
Und danke schon mal an alle🙂