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Benutzer210247
Klickt sich gerne rein
- #1
Liebe Leute, es geht hier um Magersucht, das kann triggernd und belastend sein, also bitte nur lesen, wenn ihr euch mit dem Thema auseinandersetzen könnt. Danke.
Ich (w, 21) leide mittlerweile schon jahrelang an Magersucht. Rückblickend war mein Essverhalten bereits während der Schulzeit kontraproduktiv. Meine Figur ist damals schlank, sportlich und vor allem gesund gewesen. Dementsprechend auch Kommentare wie:
„Du schaust aber gut aus. So eine Figur hätt ich auch gern. Perfekte Läuferfigur. Mach weiter so."
Früher, mit ca. 13/14, hatte ich leider noch nicht das nötige Selbstbewusstsein und hab mir die „Ratschläge" zu Herzen genommen. Genau diese waren meine Motivation, mein Essverhalten (wenig essen) beizubehalten und weiter anzustreben mit zusätzlichem Sport. Ich kam von „wenig essen" irgendwann zu einer Diät, schließlich zu gar nichts essen. Die oben genannten Kommentare haben sich auf einmal in Luft aufgelöst und ich war bei:
„Bist du dünn geworden. Mädl, iss mehr. Das schaut nicht mehr gesund aus."
Aber mittlerweile war ich so drinnen, dass ich es nicht mehr herausgeschafft hab. Jeder Bissen hat sich nicht gut angefühlt, dass Gefühl, von einem leeren Magen, dafür umso mehr. Ich fühlte mich trotz Untergewicht dick und war schlichtweg von der Waage abhängig. Zu dieser Zeit, was ein junger Mensch heutzutage halt so macht, war ich auch auf Instagram aktiv. Nicht gerade vorteilhaft, sich gerade mit diesen Frauen zu vergleichen. Meine Magersucht hat mir die Kontrolle gegeben, die ich nie hatte. Schon alleine wegen meiner familiären Situation. So war ich, trotz voriger Psychotherapie, drei Monate stationär. Kaum gegessen, alles verweigert und bei der BMI- Messung schon bei einer Mangelernährung gelandet und letztendlich kurz vor einer Zwangsernährung gestanden. Erst da hab ich realisiert, dass es so nicht weiter gehen kann und sich schon gar nicht lohnt, dafür zu sterben. (Tut mir leid für die Aussage). Ihr seht, dass mein Weg zur Krankheitseinsicht schon verdammt lange und mühsam war. Aber auch mit der Einsicht, dass ich krank bin, hab ich mir irrsinnig schwer getan, „normal" zu essen und es hat viel Zeit und Geduld erfordert. Ich habe aber immerhin 8 kg zugenommen und mir nach der Entlassung stets Mühe gegeben. Ich hab an mir gearbeitet, war wieder in Therapie und hab alles probiert, um nicht wieder rückfällig zu werden. Aber innerhalb paar Tage, hab ich die Kilos wieder verloren.
Ich lernte meinen jetzigen Freund (22) kennen, der mich anfangs auch sehr unterstützt und aufgebaut hat. Nach einigen Monaten sind von ihm Kommentare gekommen, wie:
„Du abgemagertes Ding. So find ich dich nicht mehr attraktiv. Wenn du nicht (mehr) isst, komm ich das nächste Wochenende auch nicht." Und, und, und… In letzter Zeit hat er sich zunehmend ins Negative verändert. Verletzende Aussagen, Diskussionen und Streitereien sind an der Tagesordnung. Ich hab ihm jedes Mal eine Chance gegeben und gehofft, dass es wieder wird, aber ich hab festgestellt, dass es gefühlt immer schlimmer wird. Ich hätte gedacht, dass ich eigentlich mit seinem derzeitigen Verhalten klarkomm, aber leider doch feststellen müssen, dass es sehr an mir nagt. Unter anderem seine Meldungen kratzen extrem an meinem Selbstwert und hat mich erneut zurückgeworfen.
Da kämpfst du jahrelang dafür, endlich mit dir mehr oder weniger im Reinen zu sein, arbeitest an dir bzw. an deinem Selbstwert, und der Mensch, den du über alles liebst, zerstört alles in wenigen Sekunden. Die ersten hab ich „weggesteckt", aber je mehr und öfter es kommt, desto emotionaler wirst du und dann merkst auf einmal, dass du anscheinend doch nicht so gut umgehen kannst, wie du eigentlich geglaubt hättest. Auch bei der Einladung gestern. Ich hab mich unwohl gefühlt und mir so schwer getan, mit den anderen eine „normale" Portion zu essen. Es hat mich überfordert und schlagartig hab ich mich fast wie am Anfang gefühlt. Natürlich ist keine Therapie, oder gar ein Aufenthalt notwendig, so viel kann ich schon abschätzen. Dennoch hab ich Angst, gerade durch den Stress mit Freund, wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen. Kurz davor bin ich. Ich hab eigentlich schon alles probiert und es kann sein, dass ich zu mir auch einfach zu hart bin, aber hätte denn vielleicht irgendjemand Tipps oder Vorschläge für mich?
Ich wäre euch sehr dankbar, vielleicht gibt es ja auch etwas, was ich noch gar nicht weiß.
Ich (w, 21) leide mittlerweile schon jahrelang an Magersucht. Rückblickend war mein Essverhalten bereits während der Schulzeit kontraproduktiv. Meine Figur ist damals schlank, sportlich und vor allem gesund gewesen. Dementsprechend auch Kommentare wie:
„Du schaust aber gut aus. So eine Figur hätt ich auch gern. Perfekte Läuferfigur. Mach weiter so."
Früher, mit ca. 13/14, hatte ich leider noch nicht das nötige Selbstbewusstsein und hab mir die „Ratschläge" zu Herzen genommen. Genau diese waren meine Motivation, mein Essverhalten (wenig essen) beizubehalten und weiter anzustreben mit zusätzlichem Sport. Ich kam von „wenig essen" irgendwann zu einer Diät, schließlich zu gar nichts essen. Die oben genannten Kommentare haben sich auf einmal in Luft aufgelöst und ich war bei:
„Bist du dünn geworden. Mädl, iss mehr. Das schaut nicht mehr gesund aus."
Aber mittlerweile war ich so drinnen, dass ich es nicht mehr herausgeschafft hab. Jeder Bissen hat sich nicht gut angefühlt, dass Gefühl, von einem leeren Magen, dafür umso mehr. Ich fühlte mich trotz Untergewicht dick und war schlichtweg von der Waage abhängig. Zu dieser Zeit, was ein junger Mensch heutzutage halt so macht, war ich auch auf Instagram aktiv. Nicht gerade vorteilhaft, sich gerade mit diesen Frauen zu vergleichen. Meine Magersucht hat mir die Kontrolle gegeben, die ich nie hatte. Schon alleine wegen meiner familiären Situation. So war ich, trotz voriger Psychotherapie, drei Monate stationär. Kaum gegessen, alles verweigert und bei der BMI- Messung schon bei einer Mangelernährung gelandet und letztendlich kurz vor einer Zwangsernährung gestanden. Erst da hab ich realisiert, dass es so nicht weiter gehen kann und sich schon gar nicht lohnt, dafür zu sterben. (Tut mir leid für die Aussage). Ihr seht, dass mein Weg zur Krankheitseinsicht schon verdammt lange und mühsam war. Aber auch mit der Einsicht, dass ich krank bin, hab ich mir irrsinnig schwer getan, „normal" zu essen und es hat viel Zeit und Geduld erfordert. Ich habe aber immerhin 8 kg zugenommen und mir nach der Entlassung stets Mühe gegeben. Ich hab an mir gearbeitet, war wieder in Therapie und hab alles probiert, um nicht wieder rückfällig zu werden. Aber innerhalb paar Tage, hab ich die Kilos wieder verloren.
Ich lernte meinen jetzigen Freund (22) kennen, der mich anfangs auch sehr unterstützt und aufgebaut hat. Nach einigen Monaten sind von ihm Kommentare gekommen, wie:
„Du abgemagertes Ding. So find ich dich nicht mehr attraktiv. Wenn du nicht (mehr) isst, komm ich das nächste Wochenende auch nicht." Und, und, und… In letzter Zeit hat er sich zunehmend ins Negative verändert. Verletzende Aussagen, Diskussionen und Streitereien sind an der Tagesordnung. Ich hab ihm jedes Mal eine Chance gegeben und gehofft, dass es wieder wird, aber ich hab festgestellt, dass es gefühlt immer schlimmer wird. Ich hätte gedacht, dass ich eigentlich mit seinem derzeitigen Verhalten klarkomm, aber leider doch feststellen müssen, dass es sehr an mir nagt. Unter anderem seine Meldungen kratzen extrem an meinem Selbstwert und hat mich erneut zurückgeworfen.
Da kämpfst du jahrelang dafür, endlich mit dir mehr oder weniger im Reinen zu sein, arbeitest an dir bzw. an deinem Selbstwert, und der Mensch, den du über alles liebst, zerstört alles in wenigen Sekunden. Die ersten hab ich „weggesteckt", aber je mehr und öfter es kommt, desto emotionaler wirst du und dann merkst auf einmal, dass du anscheinend doch nicht so gut umgehen kannst, wie du eigentlich geglaubt hättest. Auch bei der Einladung gestern. Ich hab mich unwohl gefühlt und mir so schwer getan, mit den anderen eine „normale" Portion zu essen. Es hat mich überfordert und schlagartig hab ich mich fast wie am Anfang gefühlt. Natürlich ist keine Therapie, oder gar ein Aufenthalt notwendig, so viel kann ich schon abschätzen. Dennoch hab ich Angst, gerade durch den Stress mit Freund, wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen. Kurz davor bin ich. Ich hab eigentlich schon alles probiert und es kann sein, dass ich zu mir auch einfach zu hart bin, aber hätte denn vielleicht irgendjemand Tipps oder Vorschläge für mich?
Ich wäre euch sehr dankbar, vielleicht gibt es ja auch etwas, was ich noch gar nicht weiß.