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When lightning strikes twice... Glücklich verheiratet aber verknallt....

I
Benutzer23093  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich habe ein Problem, was ich gern „beseitigen“ möchte, mindestens aber unter Kontrolle halten. Ich denke, dass mir schon damit geholfen ist, das Ganze einmal aufzuschreiben und los zu werden. Im Real Life kann ich mich leider niemandem anvertrauen, da alle meine Freunde auch Freunde meiner Frau sind und ich sie da nicht mit hinein ziehen will. Blieben als Ansprechpartner Arbeitskollegen, zu denen denen ich einen guten Draht habe. Die scheiden aber auch aus, wie ihr gleich sehen werdet.


Kurze Vorgeschichte: Ich war letztmals in 2007 hier in diesem Forum. In meinen letzten damaligen Thread habe ich mitgeteilt, dass ich eine neue Freundin habe, sie für die Frau meines Lebens halte und Bedenken habe, weil ich mich bis dato wenig ausgelebt hatte und fürchtete, dass bricht irgendwann durch.


Meine damalige These betreffend der Freundin ist zutreffend gewesen, wir sind bis heute zusammen und mittlerweile auch verheiratet. Der Tag unserer Hochzeit (liegt noch nicht sooo lange zurück) ist der bisher glücklichste meines Lebens gewesen. Sie war und ist für mich einfach eine Traumfrau, wir harmonieren gut, haben keine echten Probleme oder Konflikte und ich erwische mich noch heute - nach elf Jahren - dabei, dass ich spontan denke „Sie ist einfach wunderhübsch“. Sexuell ist’s durchwachsen, aber das ist ein anderes Thema und hat auch nichts mit dem aktuellen Problem zu tun... zusammenfassend war ich bis vor kurzem rundherum glücklich. Privat top, Beruf top, was will man mehr.


Seit ich meine Frau kenne, hatte ich nie auch nur eine Schwärmerei für eine andere Frau, das war für mich kein Thema und andere Frauen waren vollkommen uninteressant. Klar, man hat mal jemanden gesehen und gedacht „Die würde ich auch mal...“, aber das ist evolutionsbiologisch bedingt und hatte nie auch nur was zu sagen. Kurz: dieser „Baustein“ meines Lebens schien geklärt. Und ich möchte gerne, dass das so bleibt.


Doch dann kam Polly (die natürlich nicht Polly heißt).


Polly ist seit ca einem 3/4 Jahr eine Arbeitskollegin. Sie ist mir zwar gleich ins Auge gefallen, da auch sie bildhübsch ist, aber sie war dann erstmal nur eine Kollegin. Mir ist dann zwar sehr schnell aufgefallen, dass sie auch ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch ist, wir haben uns gleich gut verstanden. Sie ist nicht verheiratet, aber auch schon sehr lange liiert, hat mit ihrem Freund auch schon ein Haus gebaut. Daher hab ich es auch erstmal als vollkommen unverfänglich und unproblematisch gesehen, dass ich sie sehr sympathisch fand. Wars wohl auch, habe mich über eine nette neue Kollegin gefreut und gut.


Irgendwann ist das dann aber gekippt. Ich kann nicht genau sagen wann oder warum, aber irgendwann habe ich mich bei dem Gedanken erwischt, wie es wohl mit ihr als Frau/Freundin wäre. Auch das war aber erst noch harmlos, eher ein Gedankenspiel als “Was wäre wenn ich meine Frau nicht hätte?”.


Aber auch dabei blieb ich’s nicht. Irgendwann im Vorfeld des Betriebsausflugs habe ich festgestellt, dass ich auffällig oft an Polly denke, dass ich ihr Verhalten gegenüber mir analysiere und vor allem auch allergisch auf vermeintliche Zurückweisung reagierte bzw. euphorisch auf (vermeintliche) Zuneigung. Habe mich dann unglaublich auf dem Betriebsausflug gefreut und - ohne darüber nachzudenken - ihre Nähe gesucht. An diesem Tag habe ich dann zunächst mal festgestellt, dass wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind und dass sie mit vielen Dingen am ihrem Freund unglücklich ist, die bei mir anders wären. Haben den Tag über dann meiner Wahrnehmung (harmlos) geflirtet. Spätestens da habe ich realisiert, dass ich mich richtig in sie verknallt habe. Hatte an dem Abend das Gefühl, dass bei ihr auch so Gedanken sind. Mittlerweile bin ich da nicht mehr so sicher, aber das spielt letztlich auch gar keine Rolle.


Seitdem habe ich meiner Frau gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen. Sie hat intuitiv gemerkt, was los ist und mir auf den Kopf zugesagt, dass sie glaubt, ich sei in Polly verknallt. Habe es runtergespielt und gesagt “Klar sie ist toll, das bist du aber auch und ich weiß, was ich will”. Die letzten Wochen waren für mich ne ziemliche emotionale Achterbahn zwischen “Alles wird gut, das geht vorbei”, “Es ist vorbei” und “Ich will Polly”. Grade habe ich’s ganz gut im Griff, traue dem Frieden aber nicht. Die letzte Woche habe ich es einfach durchweg positiv gesehen: habe jetzt zwei tolle Frauen in meinem Leben und will das einfach genießen, ohne Polly näher zu kommen. Fraglich nur, wie lange diese Einstellung bestand hat.


Situation ist eigentlich klar: Meine Ehe ist toll, aber nach 11 Jahren Beziehung eben auch in gewisser Hinsicht Routine. Und hier ist was neues, aufregendes, kribbelndes... kopfmensch der ich bin, ist mir vollkommen bewusst, dass das natürlich nur am Anfang so ist und es irgendwann mit Polly genauso zur Routine würde. Soll heißen: wer eine Ehe will, muss entweder jede Situation vermeiden, die zu einem Kribbeln führen könnte oder das - wenn er sich wie ich nicht drücken kann - aushalten. Das ist auch genau das, was ich will. Es gibt keinen rationalen Grund, zu “wechseln”.


Ich will keine Affäre (entspricht nicht meinem Naturell und würde mich auffressen, tat es ja jetzt schon, obwohl nichts war außer Schmetterlingen). Am besten wäre es, Polly aus dem Weg zu gehen. Aber Wechsel des AG kommt nicht in Betracht, so dass die Option wegfällt.


Wie überstehe ich diese Phase am besten? Wer hat ähnlichen Erfahrungen gemacht und sie erfolgreich gemeistert? Aussitzen und hoffen, dass es besser wird? Frau doch voll einweihen? Polly in der passenden Situation sagen, dass ich sie fantastisch finde und mir - wäre ich nicht verheiratet - was mit ihr vorstellen könnte? In der Hoffnung, dass sie derart irritiert, ablehnend, etc reagiert, dass das Thema von daher durch ist, mit dem Risiko, dass sie zu erkennen gibt, dass es ihr ähnlich geht? Was dann?


Ich weiß, das war sehr lange, aber es musste mal raus.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Wie überstehe ich diese Phase am besten?
Mit abwarten.

Mal "eben so" aus dem Weg gehen kannst du ihr durch die Arbeit natürlich nicht, aber wenn es für dich absolut keine Option ist, die Schwärmerei einfach zu genießen, in dem Wissen, dass sie nie an die Position deiner Frau ran kommen wird, dann musst du Polly wohl so weit wie es geht aus deinem Leben und damit dem Kopf streichen.

Keine übermäßig privaten Gespräche mehr, keine Flirterein, abblocken von Annäherungsversuchen ihrerseits.

Parallel dazu vielleicht wieder für ein bisschen kribbeln in eurer Beziehung sorgen.
Nette Massagen, Dates, vielleicht ein kleiner romantischer Städtetrip, je nach Budget.

Und dann heißt es eben warten, bis es in deinem Kopf wieder nur deine Frau gibt.

Alternativ dazu könntest du dir auch Gedanken dazu machen, in wiefern Schwärmereien Platz in eurer Beziehung haben.
Fedora war es glaube ich, die dazu letztens einen wirklich guten Beitrag geschrieben hat, vielleicht suche ich den gleich noch und stelle ihn hier rein.
Ansonsten kannst du ja auch selber gucken, hier im Forum gibt es viele Threads zu deinem Problem.
[doublepost=1531507017,1531506631][/doublepost]
Natürlich kann es schwierig sein, mit dem Partner darüber zu reden. Dazu muss man für sich selbst erstmal einordnen, wie groß die Sympathie ist und abschätzen, wie groß das Verständnis des Partners dafür sein wird. Solange die Ebene so bleibt, gibt es nicht zwangsläufig etwas zu besprechen, aber ich verstehe den Wunsch, sich dem Partner mitzuteilen. Wenn du es schaffst, dir deutlich zu werden, dass ihr einfach eine wundervolle Sympathieebene habt, die ihr genießen solltet und dass es keinen Grund gibt, dadurch etwas in Frage zu stellen oder zu gefährden, schaffst du es vielleicht auch irgendwann, es deinem Partner verständlich zu erklären.

Ich schreibe dir mal meine Sicht der Dinge. Die ist vielleicht etwas anders als üblich und vielleicht passt sie nicht so ganz zu dir, aber sie ist sicher auch anders als die deiner Bekannten, die dir gleich Fremdgehwünsche unterstellen.
Ich selbst empfinde polyamor - kann mich also in mehrere Menschen verlieben, ohne dass "irgendwas nicht stimmt" und lebe das auch aus. Ich denke, es gibt keine harten Grenzen zwischen dem monogamen Empfinden und diesem - es gibt Graustufen - und was du da erlebst und empfindest ist vielleicht so eine Graustufe.

Ich habe das Gefühl, dass du dich unglaublich unnötig quälst. Du scheinst ein sehr liebenswerter und einfühlsamer Mensch zu sein, der diese Eigenschaft auch bei anderen wahrnimmt. Manchmal fühlt man sich dann zu solchen ähnlichen Menschen hingezogen. Deshalb ist man nicht gleich verliebt oder will fremdgehen, aber es ist manchmal nicht ganz leicht, das abzugrenzen. Was du empfindest, ist etwas Positives. Du solltest deine Freude daran genießen und dich nicht für sie schämen. Du weißt genau, was du an deiner Beziehung hast und du musst nicht verzweifelt danach suchen, was nicht passt. Manchmal passt alles und man fühlt trotzdem so.

In welcher Form das Platz hat, ist eine Aushandlungsfrage. Niemand kann es euch vorschreiben. Ihr setzt eure Grenzen.
Die könnten z.B. lauten, dass es ok ist mit anderen zu flirten und zu kuscheln. Sie könnten auch lauten, dass ihr Küsse nicht als Fremdgehen anseht. Sie könnten auch weitergehen. Ihr bestimmt was in Ordnung ist - was ihr euch selbst wünscht und was ihr dem Partner zugestehen könnt. Es braucht viel Hinterfragen der eigenen Grundvorstellung und viel Vertrauen in den Partner.

Der Satz, den du da schreibst, streift schon das Konzept der Polyamorie. Man bleibt zusammen, weil man sich liebt - selbst dann, wenn man sich auch anderweitig verliebt. Es kann dem Gefühl nichts anhaben. Dann kann man vielleicht eine zweite Beziehung haben oder eine intime Freundschaft neben der Beziehung. In der kann man sich auch lieben. So lebe ich.
Für deine Beziehung geht das vermutlich zu weit. Es braucht auch nicht gleich jeder so drastische Freiräume, manchmal reichen auch kleine Zugeständnisse, um eine große Wirkung zu haben. Kommt ins Gespräch miteinander.
Das hier meinte ich :smile:
Wenn du oben auf das Zitat klickst kommst du zum entsprechenden Thread, vielleicht hilft der dir ja auch, das schlechte Gewissen los zu werden.
Du bist mit deinen Gefühlen definitiv nicht alleine.

Ob du die Gefühle dann noch loswerden willst oder nicht ist deine Sache, ich möchte dich definitiv nicht zu einer offenen oder polyamoren Beziehung drängen.
Ich finde es nur wichtig, dass du weißt, dass es das gibt und dass es funktionieren kann.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Also ich würde da schon mit meiner Frau drüber reden. Sie betrifft es ja genau so wie dich. Und ich glaube dir wird es auch besser gehen. Wenn ihr eine gute Beziehung habt wird sie es bestimmt verstehen. Ich war zwar noch nicht in der Situation aber ich denke ich würde es so machen
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #4
Die letzte Woche habe ich es einfach durchweg positiv gesehen: habe jetzt zwei tolle Frauen in meinem Leben und will das einfach genießen,...

Da bist du meiner Meinung nach einem Irrglauben aufgesessen. Du hast eine tolle Frau in deinem Leben, deine Frau :zwinker:

Ist sicherlich eine schwierige Situation. Du solltest dich auf jeden Fall nicht weiter in die Gedanken reinsteigern, dass sich hier etwas Amoröses entwickelt oder entwickeln könnte. Immerhin ist sie auch in einer langjährigen (und aufgrund eines gemeinsamen Hauses auch wahrscheinlich relativ verbindlichen) Beziehung. Sagt sich als Aussenstehender aber wahrscheinlich leichter als getan. Aus dem Weg gehen kannst du ihr ja aufgrund eurer Arbeitssituation nicht. Aber du solltest jeglichen Kontakt so unverfänglich wie nur möglich halten. Auch solltest du versuchen, so wenig wie möglich an und über sie nachzudenken.

Und nicht zuletzt solltest du aber auch die Auswirkungen, die eine solche Situation auf deine Arbeitsumfeld haben könnte nicht gänzlich verdrängen. Was, wenn du dich eindeutig annäherst und sie dich zurückweist? Was, wenn ihr etwas startet, es aber dann doch nicht passen sollte? Beides denkbar schlechte Scenarien, um gemeinsam seine Brötchen zu verdienen...

Wenn es dir hilft und je nachdem wie du die Reaktionen deiner Frau einschätzt, kann es vielleicht hilfreich sein, mit ihr darüber zu sprechen. Immerhin hast du dir ja (bisher) nichts zu Schulden kommen lassen. Der Schuß kann aber auch nach hinten losgehen. Wenn es dumm läuft, wird sich deine Frau dann jeden Tag wenn du zur Arbeit gehst fragen, was da jetzt gerade mit dieser anderen läuft. Aber scheinbar macht sie sich in diese Richtung ja bereits so schon ihre Gedanken, immerhin hat sie dich ja gerade heraus gefragt, ob da was läuft.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Hallo,

vielleicht erst mal ein paar Fragen: Siehst du dich denn mit deiner Frau auch in Zukunft noch zusammen? Ist sie die Frau an deiner Seite, die du vor Augen hast, wenn du zehn Jahre nach vorne spulst?
Habt ihr gemeinsame Zukunftspläne, z.B. Kinder?
Denkst du, dass Polly der Wunsch nach Sex mit einer anderen ist? Weil du meintest, dass du vor deiner Frau kaum Erfahrungen mit anderen Frauen gemacht hast.
Ich finde Sex in einer Beziehung schon sehr wichtig. Bei euch hapert es da. Willst du doch näher darauf eingehen?

LULU1234 LULU1234 hat sicherlich auch noch einen guten Rat. Sie und ihr Mann haben sich in der Ehe auch schon verknallt, aber wieder zueinander gefunden.

Deine Frau hat ja schon gemerkt, dass da was im Busch ist und Polly mehr als nur eine Arbeitskollegin ist. Deshalb würde ich ihr von deinen Gefühlen erzählen. Bereite das Gespräch aber vor. Ich finde eine Lüge "Da ist nichts! Das bildest du dir ein!" viel schlimmer als "Ja, ich habe mich verknallt. Ich liebe dich aber trotzdem und möchte auch mit dir zusammen sein. Ich werde XY unternehmen, damit unsere Ehe nicht gefährdet wird!". Mit Zweiterem fühlt sie sich eingeschlossen und außerdem gibst du ihr das Gefühl, dass dir die Beziehung zu ihr wichtig ist und du sie nicht verlieren möchtest.
Ich würde die Energie, die aus deiner Schwärmerei für Polly entspringt, in die Ehe stecken. Tu' wieder aktiv was für deine Frau. Überrasch' sie mit ihren Lieblingsblumen und buche spontan einen Trip nach Paris über's Wochenende. Quality time ist hier das Stichwort. Und überleg dir mal für dich, vielleicht auch schriftlich, was du an deiner Frau liebst und wieso du dich damals in sie verliebt hast.
Euere Ehe macht einen stabilen Eindruck. Du sagst, du bist glücklich. Dann sei nicht so dumm und mach das kaputt. Anders wäre es, wenn du schon lange unglücklich mit deiner Frau wärst. Dann sähe mein Ratschlag hier anders aus. Aber so?
Gleichzeitig würde ich den Kontakt zu Polly auch so weit wie möglich runter schrauben. Lieber die kleine Flamme schon im Keim ersticken, als sie sich zu einem lodernden Feuer entwickeln lassen.
Affäre? Nein. Bleib ehrlich.

LG
vry
 
X
Benutzer170452  (44) Benutzer gesperrt
  • #6
Hm beim Lesen hab ich Zweifel bekommen ob das in Deiner Ehe wirklich alles paletti ist. Wenn es um Bett nicht gut läuft ist es kein gutes Zeichen.

Darf ich fragen wie alt Su bist und wie viele Partnerinnen Du vor Deiner Frau hattest?
 
V
Benutzer170434  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Die Zitate oben stammen aus den Antworten von meinem Thread. Ich fühle mit dir...
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
"Ja, ich habe mich verknallt. Ich liebe dich aber trotzdem und möchte auch mit dir zusammen sein. Ich werde XY unternehmen, damit unsere Ehe nicht gefährdet wird!".

Off-Topic:
Ich würde ausrasten, würde man mir das sagen. Und nein, ich hätte kein Verständnis - weil ich das einfach selbst nie so empfinden würde. Ich finde da muss man seeeehr vorsichtig sein, und das Naturell der Frau einbeziehen, ob man sowas anspricht oder nicht.
ICH würde das immer mit mir selbst ausmachen und erwarten, dass er das auch tut. Ich bin da aber auch ein gebranntes Kind, und hab noch nie so sehr gelitten, wie damals mit diesem Wissen. Das würde ich nie mehr wieder mitmachen - so eine Aussage würde dafür sorgen, dass ich ausziehe. Das ist nämlich etwas ganz andres als simples "heiß finden" für mich. Ernsthaftes Fremdverlieben mache ich nicht mit, da bin ich weg, wenn er auch noch meint, mich da einbeziehen zu müssen, dann erst Recht.


Aus dem Weg gehen und aussitzen, viel klügere Vorschläge habe ich nicht. Ich kann rational nachvollziehen, dass es sicher Menschen gibt, die derart doppelt empfinden können, und das ist dann natürlich einfach ... dumm gelaufen.
ICH kann es nicht, und habe so richtig miese Erfahrungen mit dieser Art Problematik gemacht - das würde mir jedes Vertrauen zerstören.
Kann natürlich sein, dass deine Frau da viel verständnisvoller ist - ich wollte nur anmerken, dass WENN man den Partner in sowas einweiht, es viel Fingerspitzengefühl braucht, damit es nicht ein "Abladen der eigenen Probleme bein anderen" wird.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #9
Ich habe ein Problem, was ich gern „beseitigen“ möchte, mindestens aber unter Kontrolle halten. Ich denke, dass mir schon damit geholfen ist, das Ganze einmal aufzuschreiben und los zu werden. Im Real Life kann ich mich leider niemandem anvertrauen, da alle meine Freunde auch Freunde meiner Frau sind und ich sie da nicht mit hinein ziehen will. Blieben als Ansprechpartner Arbeitskollegen, zu denen denen ich einen guten Draht habe. Die scheiden aber auch aus, wie ihr gleich sehen werdet.


Kurze Vorgeschichte: Ich war letztmals in 2007 hier in diesem Forum. In meinen letzten damaligen Thread habe ich mitgeteilt, dass ich eine neue Freundin habe, sie für die Frau meines Lebens halte und Bedenken habe, weil ich mich bis dato wenig ausgelebt hatte und fürchtete, dass bricht irgendwann durch.


Meine damalige These betreffend der Freundin ist zutreffend gewesen, wir sind bis heute zusammen und mittlerweile auch verheiratet. Der Tag unserer Hochzeit (liegt noch nicht sooo lange zurück) ist der bisher glücklichste meines Lebens gewesen. Sie war und ist für mich einfach eine Traumfrau, wir harmonieren gut, haben keine echten Probleme oder Konflikte und ich erwische mich noch heute - nach elf Jahren - dabei, dass ich spontan denke „Sie ist einfach wunderhübsch“. Sexuell ist’s durchwachsen, aber das ist ein anderes Thema und hat auch nichts mit dem aktuellen Problem zu tun... zusammenfassend war ich bis vor kurzem rundherum glücklich. Privat top, Beruf top, was will man mehr.


Seit ich meine Frau kenne, hatte ich nie auch nur eine Schwärmerei für eine andere Frau, das war für mich kein Thema und andere Frauen waren vollkommen uninteressant. Klar, man hat mal jemanden gesehen und gedacht „Die würde ich auch mal...“, aber das ist evolutionsbiologisch bedingt und hatte nie auch nur was zu sagen. Kurz: dieser „Baustein“ meines Lebens schien geklärt. Und ich möchte gerne, dass das so bleibt.


Doch dann kam Polly (die natürlich nicht Polly heißt).


Polly ist seit ca einem 3/4 Jahr eine Arbeitskollegin. Sie ist mir zwar gleich ins Auge gefallen, da auch sie bildhübsch ist, aber sie war dann erstmal nur eine Kollegin. Mir ist dann zwar sehr schnell aufgefallen, dass sie auch ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch ist, wir haben uns gleich gut verstanden. Sie ist nicht verheiratet, aber auch schon sehr lange liiert, hat mit ihrem Freund auch schon ein Haus gebaut. Daher hab ich es auch erstmal als vollkommen unverfänglich und unproblematisch gesehen, dass ich sie sehr sympathisch fand. Wars wohl auch, habe mich über eine nette neue Kollegin gefreut und gut.


Irgendwann ist das dann aber gekippt. Ich kann nicht genau sagen wann oder warum, aber irgendwann habe ich mich bei dem Gedanken erwischt, wie es wohl mit ihr als Frau/Freundin wäre. Auch das war aber erst noch harmlos, eher ein Gedankenspiel als “Was wäre wenn ich meine Frau nicht hätte?”.


Aber auch dabei blieb ich’s nicht. Irgendwann im Vorfeld des Betriebsausflugs habe ich festgestellt, dass ich auffällig oft an Polly denke, dass ich ihr Verhalten gegenüber mir analysiere und vor allem auch allergisch auf vermeintliche Zurückweisung reagierte bzw. euphorisch auf (vermeintliche) Zuneigung. Habe mich dann unglaublich auf dem Betriebsausflug gefreut und - ohne darüber nachzudenken - ihre Nähe gesucht. An diesem Tag habe ich dann zunächst mal festgestellt, dass wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind und dass sie mit vielen Dingen am ihrem Freund unglücklich ist, die bei mir anders wären. Haben den Tag über dann meiner Wahrnehmung (harmlos) geflirtet. Spätestens da habe ich realisiert, dass ich mich richtig in sie verknallt habe. Hatte an dem Abend das Gefühl, dass bei ihr auch so Gedanken sind. Mittlerweile bin ich da nicht mehr so sicher, aber das spielt letztlich auch gar keine Rolle.


Seitdem habe ich meiner Frau gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen. Sie hat intuitiv gemerkt, was los ist und mir auf den Kopf zugesagt, dass sie glaubt, ich sei in Polly verknallt. Habe es runtergespielt und gesagt “Klar sie ist toll, das bist du aber auch und ich weiß, was ich will”. Die letzten Wochen waren für mich ne ziemliche emotionale Achterbahn zwischen “Alles wird gut, das geht vorbei”, “Es ist vorbei” und “Ich will Polly”. Grade habe ich’s ganz gut im Griff, traue dem Frieden aber nicht. Die letzte Woche habe ich es einfach durchweg positiv gesehen: habe jetzt zwei tolle Frauen in meinem Leben und will das einfach genießen, ohne Polly näher zu kommen. Fraglich nur, wie lange diese Einstellung bestand hat.


Situation ist eigentlich klar: Meine Ehe ist toll, aber nach 11 Jahren Beziehung eben auch in gewisser Hinsicht Routine. Und hier ist was neues, aufregendes, kribbelndes... kopfmensch der ich bin, ist mir vollkommen bewusst, dass das natürlich nur am Anfang so ist und es irgendwann mit Polly genauso zur Routine würde. Soll heißen: wer eine Ehe will, muss entweder jede Situation vermeiden, die zu einem Kribbeln führen könnte oder das - wenn er sich wie ich nicht drücken kann - aushalten. Das ist auch genau das, was ich will. Es gibt keinen rationalen Grund, zu “wechseln”.


Ich will keine Affäre (entspricht nicht meinem Naturell und würde mich auffressen, tat es ja jetzt schon, obwohl nichts war außer Schmetterlingen). Am besten wäre es, Polly aus dem Weg zu gehen. Aber Wechsel des AG kommt nicht in Betracht, so dass die Option wegfällt.


Wie überstehe ich diese Phase am besten? Wer hat ähnlichen Erfahrungen gemacht und sie erfolgreich gemeistert? Aussitzen und hoffen, dass es besser wird? Frau doch voll einweihen? Polly in der passenden Situation sagen, dass ich sie fantastisch finde und mir - wäre ich nicht verheiratet - was mit ihr vorstellen könnte? In der Hoffnung, dass sie derart irritiert, ablehnend, etc reagiert, dass das Thema von daher durch ist, mit dem Risiko, dass sie zu erkennen gibt, dass es ihr ähnlich geht? Was dann?


Ich weiß, das war sehr lange, aber es musste mal raus.
Wie ist denn sonst die Kommunikation zwischen dir und deiner Frau?
Ist es okay jemanden zu sagen, dass man Schauspieler/in XY heiß findet? Weiß sie, welche Pornos du schaust, und welche sie?
Was sexuelle Wünsche sind?
Ich finde, wenn bei solchen Themen ein relativ offener Umgang ist, dann kann man auch sagen, wenn es emotional gerade ein bisschen übersprudelt.

Ich war damals erleichtert, als ich es meinem Mann "gebeichtet" hatte und war fast froh, dass er eine ähnliche Situation dann "zurück beichten" konnte. So war keiner dem anderen etwas schuldig.

Meiner Meinung nach hilft nur Abstand und sich die schlechten Eigenschaften des neuen vor Augen zu führen. Mein "Schwarm" rauchte zb und hasst Tiere. das half mir irgendwie, weil ich ersteres ekelig und zweiteres traurig finde. So jemand käme für mich in der Praxis nicht als Partner in Frage. Meinem Mann half, dass er es im Nachhinein unmöglich fand, dass seine Bekannte ihn mit Absicht ins Schlafzimmer locken wollte, obwohl sie wusste, dass er vegeben war und mit mit zusammen wohnte. Das ist jetzt nicht gerade der beste Charakterzug. So kann man sich ein bisschen selbst überzeugen.

Kannst du auf Abstand gehen? Eventuell mit einem Vorgesetzten darüber reden, dass man nicht zusammen in die selben Projekte kommt, sofern das irgendwie möglich ist.
Du kannst auch Polly gegenüber sagen, dass du um Anstand bittest um deine Ehe zu respektieren und dass du dich aktiv eben nicht mehr in der Kantine oder Meetings neben sie oder in Blickrichtung setzt. Das hilft.
Für meinen Mann und mich war das damals hart. Seit dem haben wir aber eine viel offenere Kommunikation. Wir haben klare Absprachen, bis wohin man gehen darf, und wo Grenzen überschritten werden. Wir erzählen uns, wenn wir diesen Grenzen sehr nahe gekommen sind, ohne das Eifersucht ins Spiel kommt. Eine offene Beziehung (in Bezug auf Sex und Küssen) steht für uns nicht in Betracht. Flirts sind für uns aber okay. Appetit holt man sich unterwegs, gegessen wird zuhause.

Und sonst hilft wirklich verstärkt Zeit zu zweit: Therme, Wandern, ein Projekt am Haus/Wohnung (Wohnzimmer neu einrichten, Garten neu machen), ein langes WE im Urlaub, Romantik im Alltag, Restaurantbesuche, Kino.

Bist du dir sicher, dass der mangelnde Sex dazu nicht beiträgt? Ich hatte damals durch die Pille eine Libidoflaute und dachte indirekt, dass hätte mit meinem Mann zu tun und ein anderer würde das kitten. Ich hatte die Pille abgesetzt und konnte Sex wieder mehr genießen und wollte auch wieder mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #10
ich würde hier auch ganz klar grenzen setzen. teile dich deiner frau mit. sag ihr aber auch das du sie am liebsten nicht wieder sehen willst.
geld ist nicht alles - vielleicht doch nochmal das thema arbeitswechsel aufgreifen.
und vorallem denk drüber nach was passieren kann wenn das jemand auf der arbeit mitbekommt. sowas verbreitet sich wie ein lauffeuer, sie brauch ja nur jemanden sagen das du annäherungsversuche machst, bezweifle das du das wirklich willst.
ich und mein partner arbeiten zusammen in der gleichen firma, sogar in der gleichen abteilung die nur auf 1 vorarbeiter und 3 gesellen besteht. also richtig schwierige situation. ich wäre niemals diesen weg gegangen wenn ich mir nicht absolut sicher gewesen wäre das ich ihn will. sämtliches flirten etc hab ich bis zur entscheidung komplett gelassen und das kann ich dir da auch nur raten.

vorallem denk mal drüber nach wie es dir mit dem wissen gehenwürde wenn deine frau jemanden auf der arbeit hätte den sie anhimmelt und sich mehr vorstellt. würde es dir mit diesem wissen gut gehen ? immer in angst leben das da vielleicht mehr passieren könnte oder schon ist ???
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #11
ich würde hier auch ganz klar grenzen setzen. teile dich deiner frau mit. sag ihr aber auch das du sie am liebsten nicht wieder sehen willst.
geld ist nicht alles - vielleicht doch nochmal das thema arbeitswechsel aufgreifen.
und vorallem denk drüber nach was passieren kann wenn das jemand auf der arbeit mitbekommt. sowas verbreitet sich wie ein lauffeuer, sie brauch ja nur jemanden sagen das du annäherungsversuche machst, bezweifle das du das wirklich willst.
ich und mein partner arbeiten zusammen in der gleichen firma, sogar in der gleichen abteilung die nur auf 1 vorarbeiter und 3 gesellen besteht. also richtig schwierige situation. ich wäre niemals diesen weg gegangen wenn ich mir nicht absolut sicher gewesen wäre das ich ihn will. sämtliches flirten etc hab ich bis zur entscheidung komplett gelassen und das kann ich dir da auch nur raten.

vorallem denk mal drüber nach wie es dir mit dem wissen gehenwürde wenn deine frau jemanden auf der arbeit hätte den sie anhimmelt und sich mehr vorstellt. würde es dir mit diesem wissen gut gehen ? immer in angst leben das da vielleicht mehr passieren könnte oder schon ist ???
Ich gebe dir absolut recht. Abstand ist das beste.
Aber ich gebe zu bedenken, dass man die Hintergründe für die Gefühle trotzdem herausfinden sollte. Sonst überrennt einen auf der nächsten Lebensstation wieder jemand und man weiß nicht wohin mit sich.
Solche Gefühle können, müssen aber nicht, ein Symptom für Probleme in der Ehe sein. (Zu wenig Zweisamkeit, zu wenig Action, zu wenig Sex, Langeweile, Routine). Natürlich kann dieser andere Mensch auch einfach nur unglaublich toll sein.
Extrem attraktiv kann ich bis heute auch andere Männer sehen. Aber das ging nie wieder so tief in die emotionale Ebene.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Off-Topic:
Ich würde ausrasten, würde man mir das sagen. Und nein, ich hätte kein Verständnis - weil ich das einfach selbst nie so empfinden würde. Ich finde da muss man seeeehr vorsichtig sein, und das Naturell der Frau einbeziehen, ob man sowas anspricht oder nicht.
ICH würde das immer mit mir selbst ausmachen und erwarten, dass er das auch tut.
Off-Topic:

Da stimme ich dir zu.
Meiner Erfahrung nach hat man es auch selbst in der Hand, wie sehr man sich solcher Verknalltheit hingibt.
Ich bin ab und zu mal ein bisschen verknallt. Nichts Ernstes. Nichts Bedrohliches für die Beziehung. Aber ich lasse nicht zu, dass es ernst wird und dass ich mich durch und durch verliebe. Ich finde schon, dass man das steuern kann, aber vielleicht tickt nicht jeder so wie ich in dieser Hinsicht, auch wenn ich das dann schwer nachvollziehen kann, wenn in der eigentlichen Beziehung angeblich trotzdem alles okay ist (und beide grundsätzlich monogam veranlagt sind).

Was ich aber überhaupt nicht abkann, sind Lügen. Wenn ich als Partnerin also etwas "rieche" und nachhake, möchte ich nicht belogen werden. Da fände ich so eine Antwort wie von V vry en gelukkig vorgeschlagen sinnvoll. Für dumm verkaufen ("Neeein, es ist wirklich alles gut, du musst dir da was einbilden") lasse ich mich nämlich nicht (womit ich nicht sagen möchte, dass du es tust, nicht, dass es falsch rüberkommt).

Optimal wäre es also, es mit sich selbst auszumachen, bevor man vom Partner zur Rede gestellt wird und man sich dann entscheiden muss, ob man lügt oder ehrlich ist. Das bauscht es beides irgendwie auch nur unnötig auf.
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #13
wir brauchen wohl nicht auf das problem in seiner beziehung eingehen. er sagte ja probleme im bett (anders ausgedrückt) aber dieses problem möchte er nicht beheben. also bleibt mir nur dieser ratschlag.
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #14
Ich glaube kleine Schwärmereien oder Verknalltsein kommen in Langzeitbeziehungen häufiger vor als man so denkt. Andere Mütter haben auch tolle Töchter und manchmal fallen die mehr auf als es einem selbst lieb wäre... Das ist menschlich und kein Grund sich verrückt zu machen. Man hat aber immer die Wahl, was daraus wird. Nichts „passiert“ einfach so und es gibt demnach auch keine billigen Ausreden, wenn mal mehr geht als Kopfkino.
Liebe (und noch mehr Ehe) ist immer auch eine Entscheidung.

„Beichten“ würde ich da erstmal nichts. Das kann hilfreich sein (siehe LULU1234 LULU1234 ), es kann aber auch viel kaputt machen und die Beziehung noch mehr belasten - gerade wenn Polly eine Arbeitskollegin ist und du ihr nicht von jetzt auf gleich komplett aus dem Weg gehen kannst.
 
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