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Benutzer23093
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Ich habe ein Problem, was ich gern „beseitigen“ möchte, mindestens aber unter Kontrolle halten. Ich denke, dass mir schon damit geholfen ist, das Ganze einmal aufzuschreiben und los zu werden. Im Real Life kann ich mich leider niemandem anvertrauen, da alle meine Freunde auch Freunde meiner Frau sind und ich sie da nicht mit hinein ziehen will. Blieben als Ansprechpartner Arbeitskollegen, zu denen denen ich einen guten Draht habe. Die scheiden aber auch aus, wie ihr gleich sehen werdet.
Kurze Vorgeschichte: Ich war letztmals in 2007 hier in diesem Forum. In meinen letzten damaligen Thread habe ich mitgeteilt, dass ich eine neue Freundin habe, sie für die Frau meines Lebens halte und Bedenken habe, weil ich mich bis dato wenig ausgelebt hatte und fürchtete, dass bricht irgendwann durch.
Meine damalige These betreffend der Freundin ist zutreffend gewesen, wir sind bis heute zusammen und mittlerweile auch verheiratet. Der Tag unserer Hochzeit (liegt noch nicht sooo lange zurück) ist der bisher glücklichste meines Lebens gewesen. Sie war und ist für mich einfach eine Traumfrau, wir harmonieren gut, haben keine echten Probleme oder Konflikte und ich erwische mich noch heute - nach elf Jahren - dabei, dass ich spontan denke „Sie ist einfach wunderhübsch“. Sexuell ist’s durchwachsen, aber das ist ein anderes Thema und hat auch nichts mit dem aktuellen Problem zu tun... zusammenfassend war ich bis vor kurzem rundherum glücklich. Privat top, Beruf top, was will man mehr.
Seit ich meine Frau kenne, hatte ich nie auch nur eine Schwärmerei für eine andere Frau, das war für mich kein Thema und andere Frauen waren vollkommen uninteressant. Klar, man hat mal jemanden gesehen und gedacht „Die würde ich auch mal...“, aber das ist evolutionsbiologisch bedingt und hatte nie auch nur was zu sagen. Kurz: dieser „Baustein“ meines Lebens schien geklärt. Und ich möchte gerne, dass das so bleibt.
Doch dann kam Polly (die natürlich nicht Polly heißt).
Polly ist seit ca einem 3/4 Jahr eine Arbeitskollegin. Sie ist mir zwar gleich ins Auge gefallen, da auch sie bildhübsch ist, aber sie war dann erstmal nur eine Kollegin. Mir ist dann zwar sehr schnell aufgefallen, dass sie auch ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch ist, wir haben uns gleich gut verstanden. Sie ist nicht verheiratet, aber auch schon sehr lange liiert, hat mit ihrem Freund auch schon ein Haus gebaut. Daher hab ich es auch erstmal als vollkommen unverfänglich und unproblematisch gesehen, dass ich sie sehr sympathisch fand. Wars wohl auch, habe mich über eine nette neue Kollegin gefreut und gut.
Irgendwann ist das dann aber gekippt. Ich kann nicht genau sagen wann oder warum, aber irgendwann habe ich mich bei dem Gedanken erwischt, wie es wohl mit ihr als Frau/Freundin wäre. Auch das war aber erst noch harmlos, eher ein Gedankenspiel als “Was wäre wenn ich meine Frau nicht hätte?”.
Aber auch dabei blieb ich’s nicht. Irgendwann im Vorfeld des Betriebsausflugs habe ich festgestellt, dass ich auffällig oft an Polly denke, dass ich ihr Verhalten gegenüber mir analysiere und vor allem auch allergisch auf vermeintliche Zurückweisung reagierte bzw. euphorisch auf (vermeintliche) Zuneigung. Habe mich dann unglaublich auf dem Betriebsausflug gefreut und - ohne darüber nachzudenken - ihre Nähe gesucht. An diesem Tag habe ich dann zunächst mal festgestellt, dass wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind und dass sie mit vielen Dingen am ihrem Freund unglücklich ist, die bei mir anders wären. Haben den Tag über dann meiner Wahrnehmung (harmlos) geflirtet. Spätestens da habe ich realisiert, dass ich mich richtig in sie verknallt habe. Hatte an dem Abend das Gefühl, dass bei ihr auch so Gedanken sind. Mittlerweile bin ich da nicht mehr so sicher, aber das spielt letztlich auch gar keine Rolle.
Seitdem habe ich meiner Frau gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen. Sie hat intuitiv gemerkt, was los ist und mir auf den Kopf zugesagt, dass sie glaubt, ich sei in Polly verknallt. Habe es runtergespielt und gesagt “Klar sie ist toll, das bist du aber auch und ich weiß, was ich will”. Die letzten Wochen waren für mich ne ziemliche emotionale Achterbahn zwischen “Alles wird gut, das geht vorbei”, “Es ist vorbei” und “Ich will Polly”. Grade habe ich’s ganz gut im Griff, traue dem Frieden aber nicht. Die letzte Woche habe ich es einfach durchweg positiv gesehen: habe jetzt zwei tolle Frauen in meinem Leben und will das einfach genießen, ohne Polly näher zu kommen. Fraglich nur, wie lange diese Einstellung bestand hat.
Situation ist eigentlich klar: Meine Ehe ist toll, aber nach 11 Jahren Beziehung eben auch in gewisser Hinsicht Routine. Und hier ist was neues, aufregendes, kribbelndes... kopfmensch der ich bin, ist mir vollkommen bewusst, dass das natürlich nur am Anfang so ist und es irgendwann mit Polly genauso zur Routine würde. Soll heißen: wer eine Ehe will, muss entweder jede Situation vermeiden, die zu einem Kribbeln führen könnte oder das - wenn er sich wie ich nicht drücken kann - aushalten. Das ist auch genau das, was ich will. Es gibt keinen rationalen Grund, zu “wechseln”.
Ich will keine Affäre (entspricht nicht meinem Naturell und würde mich auffressen, tat es ja jetzt schon, obwohl nichts war außer Schmetterlingen). Am besten wäre es, Polly aus dem Weg zu gehen. Aber Wechsel des AG kommt nicht in Betracht, so dass die Option wegfällt.
Wie überstehe ich diese Phase am besten? Wer hat ähnlichen Erfahrungen gemacht und sie erfolgreich gemeistert? Aussitzen und hoffen, dass es besser wird? Frau doch voll einweihen? Polly in der passenden Situation sagen, dass ich sie fantastisch finde und mir - wäre ich nicht verheiratet - was mit ihr vorstellen könnte? In der Hoffnung, dass sie derart irritiert, ablehnend, etc reagiert, dass das Thema von daher durch ist, mit dem Risiko, dass sie zu erkennen gibt, dass es ihr ähnlich geht? Was dann?
Ich weiß, das war sehr lange, aber es musste mal raus.
Kurze Vorgeschichte: Ich war letztmals in 2007 hier in diesem Forum. In meinen letzten damaligen Thread habe ich mitgeteilt, dass ich eine neue Freundin habe, sie für die Frau meines Lebens halte und Bedenken habe, weil ich mich bis dato wenig ausgelebt hatte und fürchtete, dass bricht irgendwann durch.
Meine damalige These betreffend der Freundin ist zutreffend gewesen, wir sind bis heute zusammen und mittlerweile auch verheiratet. Der Tag unserer Hochzeit (liegt noch nicht sooo lange zurück) ist der bisher glücklichste meines Lebens gewesen. Sie war und ist für mich einfach eine Traumfrau, wir harmonieren gut, haben keine echten Probleme oder Konflikte und ich erwische mich noch heute - nach elf Jahren - dabei, dass ich spontan denke „Sie ist einfach wunderhübsch“. Sexuell ist’s durchwachsen, aber das ist ein anderes Thema und hat auch nichts mit dem aktuellen Problem zu tun... zusammenfassend war ich bis vor kurzem rundherum glücklich. Privat top, Beruf top, was will man mehr.
Seit ich meine Frau kenne, hatte ich nie auch nur eine Schwärmerei für eine andere Frau, das war für mich kein Thema und andere Frauen waren vollkommen uninteressant. Klar, man hat mal jemanden gesehen und gedacht „Die würde ich auch mal...“, aber das ist evolutionsbiologisch bedingt und hatte nie auch nur was zu sagen. Kurz: dieser „Baustein“ meines Lebens schien geklärt. Und ich möchte gerne, dass das so bleibt.
Doch dann kam Polly (die natürlich nicht Polly heißt).
Polly ist seit ca einem 3/4 Jahr eine Arbeitskollegin. Sie ist mir zwar gleich ins Auge gefallen, da auch sie bildhübsch ist, aber sie war dann erstmal nur eine Kollegin. Mir ist dann zwar sehr schnell aufgefallen, dass sie auch ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch ist, wir haben uns gleich gut verstanden. Sie ist nicht verheiratet, aber auch schon sehr lange liiert, hat mit ihrem Freund auch schon ein Haus gebaut. Daher hab ich es auch erstmal als vollkommen unverfänglich und unproblematisch gesehen, dass ich sie sehr sympathisch fand. Wars wohl auch, habe mich über eine nette neue Kollegin gefreut und gut.
Irgendwann ist das dann aber gekippt. Ich kann nicht genau sagen wann oder warum, aber irgendwann habe ich mich bei dem Gedanken erwischt, wie es wohl mit ihr als Frau/Freundin wäre. Auch das war aber erst noch harmlos, eher ein Gedankenspiel als “Was wäre wenn ich meine Frau nicht hätte?”.
Aber auch dabei blieb ich’s nicht. Irgendwann im Vorfeld des Betriebsausflugs habe ich festgestellt, dass ich auffällig oft an Polly denke, dass ich ihr Verhalten gegenüber mir analysiere und vor allem auch allergisch auf vermeintliche Zurückweisung reagierte bzw. euphorisch auf (vermeintliche) Zuneigung. Habe mich dann unglaublich auf dem Betriebsausflug gefreut und - ohne darüber nachzudenken - ihre Nähe gesucht. An diesem Tag habe ich dann zunächst mal festgestellt, dass wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind und dass sie mit vielen Dingen am ihrem Freund unglücklich ist, die bei mir anders wären. Haben den Tag über dann meiner Wahrnehmung (harmlos) geflirtet. Spätestens da habe ich realisiert, dass ich mich richtig in sie verknallt habe. Hatte an dem Abend das Gefühl, dass bei ihr auch so Gedanken sind. Mittlerweile bin ich da nicht mehr so sicher, aber das spielt letztlich auch gar keine Rolle.
Seitdem habe ich meiner Frau gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen. Sie hat intuitiv gemerkt, was los ist und mir auf den Kopf zugesagt, dass sie glaubt, ich sei in Polly verknallt. Habe es runtergespielt und gesagt “Klar sie ist toll, das bist du aber auch und ich weiß, was ich will”. Die letzten Wochen waren für mich ne ziemliche emotionale Achterbahn zwischen “Alles wird gut, das geht vorbei”, “Es ist vorbei” und “Ich will Polly”. Grade habe ich’s ganz gut im Griff, traue dem Frieden aber nicht. Die letzte Woche habe ich es einfach durchweg positiv gesehen: habe jetzt zwei tolle Frauen in meinem Leben und will das einfach genießen, ohne Polly näher zu kommen. Fraglich nur, wie lange diese Einstellung bestand hat.
Situation ist eigentlich klar: Meine Ehe ist toll, aber nach 11 Jahren Beziehung eben auch in gewisser Hinsicht Routine. Und hier ist was neues, aufregendes, kribbelndes... kopfmensch der ich bin, ist mir vollkommen bewusst, dass das natürlich nur am Anfang so ist und es irgendwann mit Polly genauso zur Routine würde. Soll heißen: wer eine Ehe will, muss entweder jede Situation vermeiden, die zu einem Kribbeln führen könnte oder das - wenn er sich wie ich nicht drücken kann - aushalten. Das ist auch genau das, was ich will. Es gibt keinen rationalen Grund, zu “wechseln”.
Ich will keine Affäre (entspricht nicht meinem Naturell und würde mich auffressen, tat es ja jetzt schon, obwohl nichts war außer Schmetterlingen). Am besten wäre es, Polly aus dem Weg zu gehen. Aber Wechsel des AG kommt nicht in Betracht, so dass die Option wegfällt.
Wie überstehe ich diese Phase am besten? Wer hat ähnlichen Erfahrungen gemacht und sie erfolgreich gemeistert? Aussitzen und hoffen, dass es besser wird? Frau doch voll einweihen? Polly in der passenden Situation sagen, dass ich sie fantastisch finde und mir - wäre ich nicht verheiratet - was mit ihr vorstellen könnte? In der Hoffnung, dass sie derart irritiert, ablehnend, etc reagiert, dass das Thema von daher durch ist, mit dem Risiko, dass sie zu erkennen gibt, dass es ihr ähnlich geht? Was dann?
Ich weiß, das war sehr lange, aber es musste mal raus.