• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Umgang mit stressigen Zeiten

Brausepulver91
Benutzer139022  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

jeder kennt es: Das Leben und auch die Beziehung sind ein auf und ab, mal läuft es gut, mal schlechter, auf ein Hoch folgt ein Tief und umgekehrt.

Aktuell gibt es eine stressigere Phase in der Beziehung, die länger anhält als bisherige.
Meine Partnerin (29) hat auf ihr Bachelor Studium nun das Master Studiumfolgen lassen, was ihr deutlich mehr abverlangt als das vorherige.
Das erste Jahr war hart aber machbar, nun ist sie im Endspurt inkl. Master Arbeit und es ist wirklich stressig für sie.
Hinzu kommt das Anfang des Jahres ihre Oma verstorben ist, der Nachlass muss geregelt und das Haus ausgeräumt werden.

Das alles drückt natürlich auf die Stimmung, die Zweisamkeit lässt nach, Urlaub und Erholung aufgrund des Zeitdrucks und der Situation nicht möglich.
Ich merke es inzwischen auch im Alltag, als wir beispielsweise darüber gesprochen haben was sie momentan noch alles bis Ende des Jahres erledigen muss sagte ich ironisch und schulterzuckend "ach, wenn es nur das ist". Ich weiß wie viel sie leistet, sie weiß das ich das weiß. Dennoch hat sie den Spruch in den falschen Hals bekommen, ich habe mit Nachdruck klar gemacht wie das gemeint war, keinesfalls negativ.

Eine andere Situation, ich komme Abends in die Küche, sie sitzt mit dem dem Boden, den Rücken an den Kühlschrank gelehnt und sieht ins Leere.
Ich frage sofort was los ist, ziehe sie hoch. Erst nach mehrmaligem Nachfragen lässt sie Dampf ab und leert die Stressmülltonne, sagt mir das sie mich nicht ständig mit dem Studium und der Nachlasssituation volljammern will.

Ich habe unmissverständlich klar gemacht, das mir die Situation zwar natürlich auch keinen Spaß macht, man aber eben auch die schlechteren Zeiten gemeinsam durchsteht und ich nicht wegen sowas nicht von ihrer Seite weiche.

Es zieht sich jetzt seit Anfang des Jahres und wird wohl bis Februar dauern, bis sie die Masterarbeit abgibt.

Ich sage mir zwar ständig das Ende dieser Phase ist absehhbar, merke aber das es auch an meinem Nervenkostüm zieht und es gewisse Konzentration erfordert nicht einfach meinem Instinkt nachzugeben und mich lautstark über alles aufzuregen. Immer öfter erwische ich mich dabei wie ich mit einer Antwort warte, um abschätzen zu können ob man diese falsch verstehen könnte. (Sarkasmus und Ironie liegt immer mal wieder in meinen Aussagen)

Ich weiß das sie nichts dafür kann und das beste was ich machen kann eben Support ist und nicht die Nerven zu verlieren.

Meine Frage in die Runde ist nun die folgende:
- Wie geht ihr mit stressigeren Phasen in der Beziehung um?
- Was macht ihr um die eigene mentale Stärke aufrecht zu erhalten?
- Wie geht ihr die Kommunikation in solchen Situationen an?
 
Spongella
Benutzer187907  (34) Meistens hier zu finden
  • #2
Durchhalten, Zeit für dich schaffen um anderswo Kraft zu tanken und dir trotz allem Verständnis nicht selbst den Mund verbieten. Pläne für danach schmieden, kurze gemeinsame Phasen planen, also wirklich kurz wie eben halbe Stunde Abendessen gemeinsam ohne Handy und mit bissl Kerze und leckerem Essen oder so.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #3
Du kannst ihr nicht richtig helfen, denn Beides muss sie vermutlich selbst schaffen. Du kannst sie unterstützen, indem du ihr Aufgaben im Haushalt abnimmst und für sie da bist. Im Gegensatz zu Spongella Spongella sehe ich es schon so, dass du natürlich nicht über jedes Wort 3x nachdenken sollst, aber schon angemessen kommunizierst. Sie ist gestresst und braucht Rückhalt von dir, keine blöden oder ironischen Sprüche.

Abgesehen davon würde ich neben dem Abnehmen wichtiger Aufgaben im Haushalt darauf achten, dass du auch genug Ausgleich bekommst, zB durch Sport oder andere Hobbys. Es bringt in meinen Augen nichts, wenn beide gestresst sind. Du kannst besser für sie da sein, wenn du selbst ausgeglichen bist. Sollte natürlich mit ihr abgesprochen sein, denn vielleicht wünscht sie sich ein bisschen Zeit zu zweit nach solch anstrengenden Tagen, kuscheln zusammen auf dem Sofa.

Zwar bin ich einverstanden damit, dass der Tod der Oma und das Studium sie belasten. Nichtsdestotrotz sollte es permanent zu deinen Lasten gehen. Bis Februar ist es ja noch ein ganzes Stück, wie stellt sie sich das denn vor, das noch ein halbes Jahr durchzuziehen?
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #4
Ich finde mich gerade in der Beschreibung deiner Freundin wieder. Ich mache derzeit eine ähnliche Zeit durch (Mein Onkel ist ebenfalls Anfang des Jahres verstorben und auch hier wird gerade der Nachlass von mir und meinem Bruder geregelt. Außerdem habe ich Anfang nächsten Jahres ebenfalls eine wichtige Prüfung abzulegen). Ich kann also gerade nachvollziehen wie es deiner Freundin geht und wie sie sich fühlt. Nicht nur das man einen enormen Stress und Druck hat mit dem Lernen (in ihrem Fall mit ihrer Masterarbeit) was ja sehr viel Energie abverlangt. Hinzu kommt noch, dass man einen Haufen Gefühle in sich trägt aufgrund des Verlustes. Ich habe selbst unterschätzt wie viel Arbeit und emotionaler Stress so eine Nachlassregelung bedeutet. Man trauert und muss sich gleichzeitig mit den intimsten und persönlichsten Gegenständen der verstorbenen Person auseinandersetzen und wichtige Entscheidungen treffen.

Für sie ist es nun wichtig das sie von dir Rückhalt bekommt. Ja, die Gefühle fahren bei ihr gerade Achterbahn aber das ist verständlich. Vielleicht kannst du es nicht so nachvollziehen weil du noch nicht in einer ähnlichen Situation warst und auch das ist verständlich. Trotzdem solltest du versuchen sie zu verstehen und für sie da zu sein und ein offenes Ohr bieten wenn sie mal reden möchte.
Was du noch tun könntest: Ihr die kleinen Dinge wie z.b. den Haushalt etwas abnehmen. Für sie kochen oder mit ihr einen Spaziergang machen damit sie mal eine Zeit lang abschalten kann. Einen Abend planen wo ihr gemeinsam etwas unternehmt wie z.b. Essen gehen, einen Kinobesuch etc. Die Zeiten werden bestimmt wieder besser werden aber natürlich kann sie ihre Gefühle derzeit auch nicht so einfach ablegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Brausepulver91
Benutzer139022  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Durchhalten, Zeit für dich schaffen um anderswo Kraft zu tanken und dir trotz allem Verständnis nicht selbst den Mund verbieten. Pläne für danach schmieden, kurze gemeinsame Phasen planen, also wirklich kurz wie eben halbe Stunde Abendessen gemeinsam ohne Handy und mit bissl Kerze und leckerem Essen oder so.
Das mit den Abendessen bzw diese als Quality Time nutzen klingt gut, das versuche ich immer mal wieder, denke das ist noch ausbaufähig. Das mit dem Handy ist ein guter Vorschlag, würde mal ein Körbchen dazu legen wo die dann reinwandern und während dem essen nicht angefasst werden.

Du kannst ihr nicht richtig helfen, denn Beides muss sie vermutlich selbst schaffen. Du kannst sie unterstützen, indem du ihr Aufgaben im Haushalt abnimmst und für sie da bist.
In Bezug auf die Masterarbeit und das Studium sicherlich, das kann ich nicht.
Was den Nachlass angeht helfe ich beim ausräumen, organisieren und Papierkram erledigen. Vorzugsweise letzteres, weil ich natürlich weniger emotionsgeladen bin was das angeht.
Den Haushalt schmeiße ich zwar nicht zu 100%, aber mehr als vorher.

Im Gegensatz zu Spongella Spongella sehe ich es schon so, dass du natürlich nicht über jedes Wort 3x nachdenken sollst, aber schon angemessen kommunizierst. Sie ist gestresst und braucht Rückhalt von dir, keine blöden oder ironischen Sprüche.
Ich erwische mich in solchen Situationen in genau diesem Zwiespalt, zwischen "hätte ich mal vorher drüber nachgedacht" und "darf ich denn gar nichts mehr sagen ohne es innerlich zu validieren". Schwierig zu beschreiben, aber ich denke da ist meinerseits noch Luft nach oben.

Abgesehen davon würde ich neben dem Abnehmen wichtiger Aufgaben im Haushalt darauf achten, dass du auch genug Ausgleich bekommst, zB durch Sport oder andere Hobbys. Es bringt in meinen Augen nichts, wenn beide gestresst sind. Du kannst besser für sie da sein, wenn du selbst ausgeglichen bist. Sollte natürlich mit ihr abgesprochen sein, denn vielleicht wünscht sie sich ein bisschen Zeit zu zweit nach solch anstrengenden Tagen, kuscheln zusammen auf dem Sofa.
Insgesamt bin ich von Natur aus sehr ausgeglichen und belastbar, Sport ist allerdings eine gute Idee, ich müsste meinen Hintern nur mal hochbekommen. Kraftsport war in der Vergangenheit ein gutes Ventil, was ich leider vernachlässigt habe.

Ich richte mich da hauptsächlich nach ihrem Terminplan, wenn sie ausnahmsweise mal einen Tag Zeit hat versuche ich was zu planen.
Ausflug in die Therme, Filmeabend oder ein Besuch im Tierpark.

Bis Februar ist es ja noch ein ganzes Stück, wie stellt sie sich das denn vor, das noch ein halbes Jahr durchzuziehen?
Ehrlich gesagt lebt sie das Motto "Augen zu und durch", es muss halt sein und versucht sich durchzubeißen.
Ich würde manchmal gerne einfach die Zeit vorspulen. :hmm:

Einen Abend planen wo ihr gemeinsam etwas unternehmt wie z.b. Essen gehen, einen Kinobesuch etc. Die Zeiten werden bestimmt wieder besser werden aber natürlich kann sie ihre Gefühle derzeit auch nicht so einfach ablegen.
Ich mache ihr keinen Vorwurf was die Stimmungslage angeht, die ist einfach das Ergebnis der aktuellen Situation.
Essen gehen oder ins Kino, quasi ein Date Abend klingt eigentlich ganz gut, das versuche ich mal bei Gelegenheit umzusetzen.
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #6
Essen gehen oder ins Kino, quasi ein Date Abend klingt eigentlich ganz gut, das versuche ich mal bei Gelegenheit umzusetzen.
Gute Idee. Ich denke viel mehr kannst du gerade nicht machen. Anscheinend hilfst du ja schon viel und da kann sie sich glücklich schätzen. Alles andere wird mit der Zeit besser aber erzwingen kann man leider nichts.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren