@w: Period Shaming?

[Benutzer145348]

Hallo zusammen,

ich weiß nicht, ob ich hier das richtige Forum getroffen habe, falls nicht, bitte verschieben.

Ich bin Mitte 50 und meine Generation ist immer mit dem Thema "Menstruation" sehr gelassen und unkompliziert umgegangen. Ich bin damals von der Bravo sehr gut aufgeklärt worden und habe das immer als etwas natürliches betrachtet, auch wenn ich als Mann natürlich nicht mitreden kann. (Ich bin aber auch nicht wirklich neidisch). Und auch schon mit 16 Jahren oder so haben Mädels ganz offen gesagt "Ich komme nicht mit ins Schwimmbad weil ich meine Tage habe", da hat absolut niemand gezuckt. Und in den Badezimmern stand fast immer die Tampon-Schachtel offen rum, da hat sich niemand was gedacht, ich habe unzählige Male meiner Partnerin Tampons vom Drogeriemarkt mitgebracht, da hat nie jemand irgendeine Reaktion gezeigt. Und heute unterhält sich meine Partnerin mit ihren Freundinnen ganz offen über Wechseljahre und die frage sich gegenseitig, ob sie ihre Tage noch bekommen - während ich dabei sitze.

Aber ich höre immer wieder, dass dieser Trend gegenläufig ist und dass in den jüngeren Generationen da wieder ein Tabu-Thema geworden ist, so wie einst bei meinen Großeltern.

Deshalb hier mal meine Frage vor allem an jüngere Frauen, ob das tatsächlich so ist. Geht man heutzutage noch so offen damit um, oder wird das eher verschwiegen? Die Frage richtet sich auch an Menschen, die Töchter in oder nach der Pubertät haben. Danke!

 

[Benutzer203000 (43)]

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[Benutzer59943 (42)]

also ich schäm mich nicht dafür, aber ich würde ganz sicher niemals meinen Partner Tampons kaufen schicken und im Beisein von männlichen Kollegen beispielsweise rede ich auch nicht über einen Scheidenpilz oder die Stärke meiner Periode
nee das ist einfach absolut unsexy

so natürlich es ist, aber ich hab da schon Grenzen. Die hatte ich vor 20 Jahren auch schon.

 

[Benutzer145348]

Also hier alles kein Problem 🤷

Du bist ja auch noch nicht mehr 20... ;-)

 

[Benutzer172677]

Das erlebe ich gar nicht so.
Im Gegenteil, gerade durch die Entwicklung neuer und nachhaltiger Periodenprodukte kommt das Thema viel häufiger zur Sprache und es wird viel offener diskutiert.

 

[Benutzer145348]

also ich schäm mich nicht dafür, aber ich würde ganz sicher niemals meinen Partner Tampons kaufen schicken und im Beisein von männlichen Kollegen beispielsweise rede ich auch nicht über einen Scheidenpilz oder die Stärke meiner Periode
nee das ist einfach absolut unsexy

so natürlich es ist, aber ich hab da schon Grenzen. Die hatte ich vor 20 Jahren auch schon.

Es geht ja auch nicht das "Herumposaunen", das ist ja klar. Und am Arbeitsplatz ist das ja ohnehin immer noch was anderes. Aber "versteckst" du auch die Schachtel im Badezimmerschrank, wenn Freunde zu Besuch kommen und es klar ist, dass jemand von denen wohl auch mal bei dir zur Toilette gehen wird?

 

[Benutzer136760]

Ich muss weder von jemandem wissen, ob sie gerade ihre Periode hat noch gehe ich selbst mit der Info hausieren.
Hat auch überhaupt nichts damit zu tun, welche Periodenprodukte man benutzt.
Es ist einfach eine persönliche Info und die geht nur mich oder nahestehende Menschen etwas an.

 

[Benutzer59943 (42)]

Es geht ja auch nicht das "Herumposaunen", das ist ja klar. Und am Arbeitsplatz ist das ja ohnehin immer noch was anderes. Aber "versteckst" du auch die Schachtel im Badezimmerschrank, wenn Freunde zu Besuch kommen und es klar ist, dass jemand von denen wohl auch mal bei dir zur Toilette gehen wird?

Da muss ich nichts verstecken. Meine Hygieneartikel stehen nie offen rum, sind immer im Schrank.

Wenn mal Besuch kommt räum ich aber zum Beispiel meinen Satisfyer weg. also den muss mein Papa nicht auf der Couch liegen sehen

 

[Benutzer145348]

Ich muss weder von jemandem wissen, ob sie gerade ihre Periode hat noch gehe ich selbst mit der Info hausieren.
Hat auch überhaupt nichts damit zu tun, welche Periodenprodukte man benutzt.
Es ist einfach eine persönliche Info und die geht nur mich oder nahestehende Menschen etwas an.

Darf ich fragen, in welchem Alter du so ganz grob bist?

 

[Benutzer163532 (39)]

Gefühlt war das in meiner Jugend eher ein Tabu-Thema, ich erinnere mich auch noch an Werbespots mit blauen Flüssigkeiten und Sätze wie "Nimmt die Regel da auf, wo sie passiert" - und eine Hand, die einen Tampon umschließt. Meine Periode "passiert" jedenfalls nicht in meiner Hand 😅.

Inzwischen empfinde ich es jedenfalls gar nicht mehr so als Tabu-Thema, auch mit meinem Mann rede ich offen darüber, er kauft Tampons und Slipeinlagen für mich ein und "Periodenkram" ist bei uns im Bad im offenen Rollwagen.
Wir haben auch zwei Töchter. Zwar noch nicht in einem Alter, in dem das aktut relevant für sie wäre, aber ich möchte, dass sie damit aufwachsen, dass das ganz normale Hygieneprodukte sind und es keinen Grund gibt, sich zu schämen, weil man weiblich ist und sie braucht. Windeln für die Kids liegen/lagen ja auch offen im Bad.

Im Sommer war ich einmal nicht mit der Family schwimmen und hatte kein Problem damit, dass die Schwiegerfamilie wusste, dass ich wegen meiner Tage nicht mitgehe.

 

[Benutzer145348]

Wenn mal Besuch kommt räum ich aber zum Beispiel meinen Satisfyer weg. also den muss mein Papa nicht auf der Couch liegen sehen

Ja klar, aber das ist ja auch was ganz anderes. Und es geht ja auch nicht darum, dass man es ohne ersichtlichen Grund jedem erzählt, der nicht bei 3 auf dem Baum ist. Aber wenn du beispielsweise zum Schwimmen eingeladen wirst, sagst du dann so etwas wie "ist leider gerade ungünstig bei mir" oder sagst du, dass du keine Zeit hast?

 

[Benutzer59943 (42)]

Aber wenn du beispielsweise zum Schwimmen eingeladen wirst, sagst du dann so etwas wie "ist leider gerade ungünstig bei mir" oder sagst du, dass du keine Zeit hast?

Ich geh mit. Eine Blutung hindert mich da ja nicht dran.
ausser es geht mir hundsmiserabel mit Krämpfen und Co., dann sag ich ganz einfach dass ich mich nicht gut fühle.

 

[Benutzer85763]

Ich erlebe das auch nicht so. Es gibt inzwischen sehr vielfältige Hygieneprodukte, ganze (und gute) Bücher zum Thema, viel mehr Aufklärung bis hin zum freien Menstruieren. Ich erfahre hin und wieder von Freundinnen, wenn sie gerade ihre Periode haben, wenn es gerade in die Unterhaltung passt.

Meine Tampons und Binden stehen seit jeher im Badschrank, das tun aber Deos, Haarspray und Wattepads für Gesichtswasser ebenso, einfach weil ich auf den Ablageflächen kein Zeug rumliegen haben möchte und eben Schränke besitze. Hätte ich offene Regale, wären sie wohl irgendwo dort. Im Gäste WC steht auch jeweils eine Packung Binden, Tampons und Slipeinlagen, Gäste können gerne in den Schrank gucken und sich bedienen, falls sie bei mir von einer Blutung überrascht wurden.

 

[Benutzer177271 (24)]

Zu Anfang der Beziehung mit meinem Freund hatten wir einmal das Thema weil wir Besuch hatten und ich zu der Zeit meine Tage hatte und die Tampons daher nicht im Schrank standen sondern eben sichtbar beim Klo. Ihm war das etwas unangenehm vor den männlichen Kumpels aber ich habe dann auch deutlich gemacht, dass es erstens mein Bad ist und sie es ja nicht betreten müssen und es zweitens etwas vollkommen natürliches ist inzwischen hat er sich mit abgefunden und kauft mir auch immer mal wieder Tampons
Nachtrag: es kamen nie irgendwelche blöden Sprüche wegen der Schachtel oder so.

 

[Benutzer96053]

Vor ein paar Jahren wurde eine 10-jährige Schülerin von mir von ihren MitschülERN (ja, nur von den Jungs) aufgezogen, weil sie mitbekommen hatten, dass sie schon ihre Tage hatte. Sie sei eklig und so weiter. Ich hab dann einen kleinen Exkurs zur Gesundheit gemacht und ihnen erklärt, dass ihre Mamas, ihre Tanten, ihre Lehrerinnen und auch ihre Omas früher alle ihre Tage haben/hatten und alle Mädchen das hoffentlich irgendwann ab einem bestimmten Alter haben, weil das nämlich bedeutet, dass der Körper gesund ist. Aber ja, ich erlebe bei Jugendlichen oft, dass sehr verklemmt mit dem Thema umgegangen wird.

 

[Benutzer182699 (32)]

ich erinnere mich auch noch an Werbespots mit blauen Flüssigkeiten

Ach stimmt, die hatte ich ganz vergessen!

In meinem Umfeld wird das Thema sehr offen kommuniziert. Mir persönlich wäre es auch völlig bums wer weiß, dass ich gerade meine Tage habe. Hat für mich einfach null Bedeutung, ist für mich irgendwie kein intimeres Thema als Kopfschmerzen.

 

[Benutzer178050 (23)]

Ich finde man muss ganz deutlich zwischen Teenagern und uns 20-ern unterscheiden.

Dass Teenagern vieles sehr unangenehm ist, ist völlig normal. Es ändert sich eben viel und da muss man erstmal einen Weg finden, damit umzugehen.

Bei uns 20-ern sieht es tendenziell schon wieder ganz anders aus. Man erzählt es nicht jedem als wenn man sich über das Wetter unterhalten würde. Aber ich weiß von meinen Arbeitskolleginnen, wenn sie mal nen Tag wegen Periodenschmerzen krank waren, mit Schmerzen auf Arbeit waren und sie genervt davon sind. Wir reden auch mal über Verhütung, Angst vor Schwangerschaft etc. Nach Binden oder Tampons zu fragen ist auch kein Thema.

Durch meine Hose zu bluten (passiert ganz selten mal 🤷‍♀️) ist immer noch unangenehm und ärgerlich, aber nichts was wirklich von Belang ist. Genauso wenig meine Sachen bei meinen Elternteilen und deren Partnern zu waschen/waschen zu lassen und mir Wechselkleidung und Binden zu borgen. Oder mit meinem Vater Binden zu kaufen.

Wir Mädels sehen das ziemlich gelassen. Die Männer wahrscheinlich weniger, aber das liegt wohl eher daran, dass sie davon ausgeklammert werden und ihnen das Thema dann unangenehm ist, weil sie damit nichts anzufangen wissen.

 

[Benutzer186405 (52)]

Sorry, mich interessiert halt nun mal eher wie 20-jährige Menschen das heute betrachten.

Ja gut, du schreibst aber im EP auch wie es früher für dich war und da möchte ich dann als sehr ähnlich Altrige sagen dürfen, dass es für mich überhaupt nicht so war. Das kann ich dann in meinem Alter sogar besser als eine 20ig Jährige beurteilen, denn ich war bei dem früher eben auch dabei und übrigens auch als Frau.
Ich habe das Früher im Bezug auf die Periode sehr, SEHR viel schambehafteter und als ein Tabu erlebt als heute. fluffypenguin1 hat das Entscheidende gesagt: Jugendliche sind kein Maßstab für den heutigen Zeitgeist, zumindest nicht alleine.

 

[Benutzer113006]

Ich verstehe nicht, was daran unsexy sein soll über die Periode zu sprechen. Es ist ein gesunder und normaler Vorgang. Ich will nicht für jede Person sexy sein. Die Menge an Informationen macht den Unterschied.

Meinen Mann lasse ich nie Produkte für mich einkaufen, weil ich nicht will, dass er was Falsches kauft. Für mich ist es befremdlich, wenn der Partner in einer Beziehung nicht den Zyklusstand seiner Partnerin kennt. Frage mich immer wie das gehen soll. Sowas wie Schmerzen oder allgemeines Unwohlsein kann ich schlecht verbergen.

Andere Personen in meinem Umfeld informiere ich über meine Periode, wenn's notwendig ist, z.B. bei Schwimmbad-Besuchen, kein Alkohol wegen Schmerzmitteleinnahme.

Ansonsten sage ich einfach mir passt Tag X oder Y nicht oder ein anderer Tag besser ohne es zu begründen. Aber mehr Details gibt's da eigentlich nicht. Merke aber auch, dass für viele schon die Info "Kopfschmerzen wegen Periode" etc schon zu viel ist, das finde ich schon bisschen befremdlich.

Meine Mutter hatte damit immer große Probleme und hat oft "vergessen" mir Produkte mitzubringen. Das hat nicht gerade dazu beigetragen, dass ich die Periode akzeptieren konnte. Mir war es sehr lange sehr unangenehm.

 

[Benutzer180541 (33)]

Als ich mich trennte lebte meine Tochter noch bei ihrem Vater. Zu dieser Zeit bekam sie ihre Periode.
Davon wusste ich dann zwar aber vieles andere erstmal nicht.
Als sie dann zu mir zog musste ich hier erstmal so einiges aufarbeiten.
Ich bin noch immer fassungslos wie sie behandelt wurde.
Sie hat sich ihre Binden selbst kaufen müssen, vom Taschengeld. Es war nie ein Vorrat da. Wenn sie plötzlich ihre Blutung bekam und das erst auf Toilette ohne Artikel mitbekam, ist ihr Vater nicht los gedüst um etwas zu holen. Sie hat sich taschtücher in den Slip gelegt und er hat sie vor den Läden gefahren. Dann ist sie allein rein um "ihr Zeug" zu holen. Für eine 11 Jährige ohne Kenntnis ist das mehr als schwer. Um dann anschließend ihre benutzten Binden in ihrem Kinderzimmer Mülleimer zu werfen.
Als ich davon erfahren habe kann man sich vorstellen wie ich den Vater zusammen gefaltet habe. Denn so einen Mist gab es nicht als ich da noch lebte. Da hat mein Ex auch für mich mal was geholt und es war kein Tabu Thema.
Es war sehr schokierend.
Seid sie bei mir lebt sind wir sehr offen damit und auch mein Freund redet mit ihr darüber.
Wir haben es geschafft ihr die Befangenheit zu nehmen.

Ich selbst habe teils starke Probleme die sich im Laufe der Jahre verstärkt haben. Man muss also auch im Alter neu lernen damit umzugehen.
So weiß bei mir praktisch jeder wenn es soweit ist.
Ich bekomme den ersten Tag meist eine Sturzblutung, mittlerweile kann ich mich an diesem Tag einfach abmelden und bleibe Zuhause. Denn eine Toilette ist bei meiner tätigkeit nicht um die Ecke.
Beim ersten Mal spürte ich nur wie mir etwas warmes die Beine runter lief. Wir hatten gerade einen neuen Kollegen bekommen den ich einleiten sollte. Ich hab mich dann kurz verabschiedet und bin rein.
Es war richtig schlimm. Ich sagte nicht nur mich ein sondern auch das Bad. Ich heulte und war völlig überfordert.
Eine ältere Kollegin hörte mich und lieh mir einer Slip. Sie reichte mir mein Telefon und ich rief meinen Freund mit dem ich mich ein Tag vorher gestritten hatte an. Davon war nichts mehr zu spüren er machte sich direkt los um mir Kleidung zu bringen.
Das wiederholte sich einige Male und führte immer dazu das Kollegen eingebunden werden müssten. Es nahm mich auch psychisch sehr mit.
Mit dieser Angelegenheit ging ich bis zum Personalrat um nicht immer bei Problemen zum Arzt rennen zu müssen, weil das belastend war, sondern einen freien Tag zu bekommen.
Das hat auch geklappt und seid dem geht es mir damit deutlich besser. Somit weis auch die Arbeit immer bescheid.
Meinen neuen Kollegen hatte ich später in Kenntnis gesetzt.
Die haben alle eine Frau und sind da auch sehr offen und unsere jüngere Generation hat die älter in dem Thema auch sehr aufgelockert.
Durch diese extreme ist es auch kein Tabu sondern absolut normal wenn mal wieder was los ist und jetzt wissen sowohl Mann als auch Frau das es auch andere Formen des Zyklus gibt und das nicht jeder schwerelos damit leben kann. Das wissen auch einige Frauen nicht

 

[Benutzer140332 (36)]

Periodenbedingte Leistungsschwankungen
wurden auf keinem Trainingsplan berücksichtigt.

Richtig erforscht wird das auch erst in den letzten Jahren. Gerade im Ausdauersport sind diese Schwankungen erheblich.

Und wie viele Sportlerinnen ihre Periode nicht bekamen, ist auch erschreckend.

Finde es richtig und wichtig, dass endlich ein Umdenken stattfindet.

 

[Benutzer83901 (39)]

Tasse sterilisieren finde ich zum Beispiel schon etwas naja speziell...

Aber warum? Mein Mann macht das manchmal, wenn ich gerade meine Periode bekomme und auf der Toilette bin. Ich werfe ihm dann schnell die Tasse zu und er kocht sie ab und bringt sie mir. Ist nett, so kann ich entspannt auf der Toilette hocken. 🙂

Ich meinte mehr so Verhältnisse wo sich der Partner stark in ihre periodenbezogene Versorgung einbringt.

Ich glaube, dass mein Mann mir in jedem Wochenbett neue Surfbretter beziehungsweise Binden kaufen musste (ich habe ihm Produktfotos geschickt, damit er weiß, was er kaufen muss), weil ich einfach so irre geblutet habe. Mein Mann hat das teilweise auch gesehen, ebenso andere Unfälle, das bleibt nicht aus.

Aber er sagt dann immer: „Ich habe drei Kinder mit dir auf die Welt gebracht, es gibt nichts, was ich nicht gesehen habe, und nichts, was dir vor mir peinlich sein müsste.“ 🙂

Und dann kauft er mir meistens meine Lieblingsschokolade, wenn ich PMS habe.

Es juckt ihn einfach nicht, aber er hat ja Recht, nach drei Geburten (und zwei davon mit aktiver Mitarbeit während der Austreibung) ist da eigentlich kein Platz mehr für Scham.

Er soll ja mich ja nicht waschen oder so. 😅 Das kann ich selbst. Aber mal kurz eine (ohnehin abgewaschene!) Tasse auskochen, das ist doch kein Ding. Zumal er dann eben auch den Kindern gleich erklärt, was das ist. 🙂

 

[Benutzer180541 (33)]

Mein Freund hat schon die unterwäsche meiner Tochter ausgewaschen, Blut vom Boden gewischt oder das Klo geputzt weil er nach ihr auf Toilette ist und da gerade am Anfang das ein oder andere übersehen/ vergessen wird.
Auch ist er schon los geflitzt um ihr Binden zu holen oder mir Tampons.
Wir haben sie auch schon aus der Schule geholt weil es durch die Hose ging und er hat ihr seine Jacke umgelegt.
Im allgemeinen hat mein Freund aber mehr Erfahrungen als andere.
Er war tätig in einem Kinderheim für körperlich und Geistig behinderte. Auch sie bekommen ihre Periode und die Eltern oder das Amt entscheidet welche Hygiene Produkte zu verwenden sind.
Das ist alles andere als schön, muss aber auch gemacht werden.

Am Ende geht es meinen Partner genauso viel an wie mich.
Es soll verstehen warum es mir im Moment schlecht geht und es kommt auch vor das er im Bad ist wenn ich wechsle oder er anderweitig eingebunden wird weil es gerade nicht geht.

 

[Benutzer203678 (51)]

Durch diese extreme ist es auch kein Tabu sondern absolut normal wenn mal wieder was los ist und jetzt wissen sowohl Mann als auch Frau das es auch andere Formen des Zyklus gibt und das nicht jeder schwerelos damit leben kann. Das wissen auch einige Frauen nicht

Das von mir gefettete bekam meine Tochter leider sehr zu spüren.
Absolutes Unverständnis seitens der Sportlehrerin. Erste Ansage für alle: "Die Regel ist kein Grund, nicht am Sportunterricht teilzunehmen." Tochter ging es dann mal wieder menstruationsbedingt sehr schlecht und sie fragte, ob sie sich an die Seite setzen darf. Nach 5 Minuten meinte die Lehrerin dann, das müsse jetzt wohl reichen an Pause und sie soll wieder mitmachen. Kind hätte ihr dann fast vor die Füße geko*** , ist ins Sekretariat und hat sich von uns abholen lassen. Daraufhin haben wir ein ärztliches Attest besorgt. Das wurde mit "Und dafür studieren die Medizin???!!!" kommentiert...

Ja, da besteht anscheinend noch hoher Aufklärungsbedarf hinsichtlich möglicher Beschwerden während der Menstruation.
Ich finde es echt stark von meiner Tochter, dass sie trotzdem noch offen damit umgeht, obwohl sie mehrfach von der Lehrerin derart "abgekanzelt" wurde. Jetzt hat sie zum Glück eine neue Sportlehrerin und die ist das ganze Gegenteil "...dafür brauchst Du doch kein Attest, sag einfach Bescheid..." 👍

 

[Benutzer180541 (33)]

E Enigma. Mir ist sowas vertraut. Ich war in der Lehre als ich schwanger wurde und auch entbunden habe.
Kurz nach der Geburt bin ich dann wieder zur Berufsschule. Dort gab es auch Sportunterricht.
Da ich gestillt habe zeigte ich meinen Mutterpass vor und teilte dem Lehrer mit warum es nicht möglich war zu rennen oder gewisse andere übungen zu machen.
Der gute Herr wollte eine Bescheinigung und das ich an dem Tag mitmachen. Ich bin fast vom Glauben gefallen. Tatsächlich haben Mitschüler sich da eingemischt und gefragt ob es ihm noch gut ginge.
Mein Frauenarzt war entsetzt und schrieb mir ein Attest der aber auch ein paar Bemerkungen beinhaltete.

 

[Benutzer147358 (30)]

Und für dich selbst ist das nicht unangenehm?

Ne, ich wasche das Blut ja direkt nach Gebrauch größtenteils aus. Ist danach eigentlich auch nicht mehr dreckiger als eine getragene Unterhose. Und da ist es (wie man im Wäsche-Wasch-Threas sieht) sehr verbreitet die Dreckwäsche des Partners anzufassen.
Wenn ich jetzt drüber nachdenke, fände ich es schon komisch, wenn er die nicht mit in die Waschmaschine packen würde.
Entweder müsste er die vorher aussortieren, was auch anfassen beinhalten würde, oder ich müsste einen separaten Wäschesammler für meine Periodenprodukte anschaffen.
Und was ist mit anderer Wäsche die mal Periodenblut abbekommt? Das wasche ich auch nur aus, das keine bleibenden Flecken entstehen und dann kommt das mit in die normale Wäsche.

 

[Benutzer183558]

Ne, ich wasche das Blut ja direkt nach Gebrauch größtenteils aus. Ist danach eigentlich auch nicht mehr dreckiger als eine getragene Unterhose.

Ok, das würde mir dann wohl auch nichts ausmachen.

 

[Benutzer186405 (52)]

Vielleicht hat Bria die entscheidende Frage (indirekt) gestellt, B Bebop18
Bist du im Osten aufgewachsen?
Aufgrund verschiedener Umstände traue ich mir die eine oder andere Einschätzung zum Leben in der DDR durchaus zu. Zu absolut 0% trifft das allerdings darauf zu wie das war als Frau im Umgang mit der Periode. Vielleicht liegt die unterschiedliche Wahrnehmung der Vergangenheit daran. Für mich als junge Frau im Westen war das ein Tabu, schambehaftet, man sollte möglichst andere nicht belästigen mit dem Thema, Berichte wie die von der Sportlehrerin kenne ich auch aus eigener Erfahrung, Schmerzmittel gab es keine, da musste man sich eben "nicht so anstellen", schließlich ist das ja ein "ganz natürlicher Vorgang, da hat man keine Schmerzen" usw. Öffentliche Diskussionen wie hier Threads wie hier über Menstassen, Periodenunterwäsche, Schmerzen während der Periode u.ä. halte ich für undenkbar in meiner Jugend, das wäre ja eklig und sollen doch Frauen bitte unter sich ausmachen usw.

Jetzt fände ich es spannend ob und wie unterschiedlich das im Osten war.

 

[Benutzer203678 (51)]

Jetzt fände ich es spannend ob und wie unterschiedlich das im Osten war.

Da kann ich helfen. 😀
Zumindest bei mir war alles sehr offen. Die Mens-Produkte meiner Mutter lagen offen im Bad, bzw. wusste ich wo im Schrank. Meine Mutter hat offen über Schmerzen, viel Blut usw. gesprochen und auch entsprechend oft über den Mist geflucht 😉. Ähnlich haben es auch andere Teenies von ihren Müttern berichtet.

Freundinnen nach Binden oder Tampons fragen, war für die meisten kein Problem, auch das selbst kaufen nicht. (Ich bin so ab 14/15 auch Kondome kaufen gegangen, weil die Jungs sich nicht getraut haben 🙃). Kann mich auch an Freizeit-Experimente gemeinsam mit einem Klassenkameraden zur maximalen Ausdehnung und Flüssigkeitsaufnahme von Tampons erinnern. 🤣

Mein Vater hatte auch kein Problem damit, Damenhygieneprodukte beim Einkauf mitzubringen.
Schmerzmittel waren (zumindest bei mir) auch kein Problem. Hatte meine Mutter eh da und ich konnte mich bei Bedarf bedienen. Theater mit Sportlehrern (egal, welchen Geschlechts) kenne ich nicht aus meiner Schulzeit.

Klar gab es auch Mädels und Frauen für die das Thema Menstruation schambehaftet war. Aber insgesamt habe ich das überwiegend offen und natürlich erlebt.

 

[Benutzer172492]

Findet es ihr es wirklich gut, wenn der Mann sich so sehr mit der Periode der Partnerin beschäftigt? Tasse sterilisieren finde ich zum Beispiel schon etwas naja speziell...

Ich finde sogar er könnte sich noch mehr mit meinem Zyklus beschäftigen (Periode ist nur ein Teil dessen), und im Vergleich zu anderen Männern hängt er sich da schon rein. Ich bekomme heute zum Beispiel meine Portion Chips (er ist grad einkaufen) und eine Wärmflasche gemacht. Auch hat er heute früh meine Periodentasse beim Auskochen bewacht, weil ich mich für die Arbeit fertig machen musste (Periode kam überraschend).

 

[Benutzer186405 (52)]

Ich finde sogar er könnte sich noch mehr mit meinem Zyklus beschäftigen (Periode ist nur ein Teil dessen), und im Vergleich zu anderen Männern hängt er sich da schon rein. Ich bekomme heute zum Beispiel meine Portion Chips (er ist grad einkaufen) und eine Wärmflasche gemacht. Auch hat er heute früh meine Periodentasse beim Auskochen bewacht, weil ich mich für die Arbeit fertig machen musste (Periode kam überraschend).

Wir verhüten mit Kondomen, ich finde das sehr gut, dass mein Partner auch immer auf dem Schirm hat, wann es besonders gefährlich ist, z.B.

 

[Benutzer183558]

... hängt er sich da schon rein...Portion Chips...Wärmflasche....Periodentasse beim Auskochen bewacht...

Ok! (Topf und Deckel und so...)

 

[Benutzer147358 (30)]

Ok, das würde mir dann wohl auch nichts ausmachen

Bei Cup auskoch kommt man aber noch weniger mit Blut in Kontakt. Der wird vorher komplett gereinigt und kommt nur zur Sterilisation in den Topf mit kochendem Wasser.

 

[Benutzer113006]

Weil viele schreiben, die Periode ist privat: ja, sehe ich auch so und habe ich auch ausgeführt, dass ich mehr Ausreden finde als zu offenbaren, dass ich gerade wegen der Periode X oder Y nicht kann bzw. will. Allerdings habe ich auf Arbeit ab und zu die Periode bewusst einfließen lassen, weil ich dachte, ich könnte den Kinderwunsch gut verbergen. Zumindest wollte ich nur einfließen lassen, dass ich jetzt im Moment nicht schwanger bin. Ob's was geholfen hat: 🤷🏻‍♀️.

Welche zu detaillierte Informationen werden denn eigentlich geteilt? Mir fehlt da die Fantasie.

 

[Benutzer183558]

Bei Cup auskoch kommt man aber noch weniger mit Blut in Kontakt. Der wird vorher komplett gereinigt und kommt nur zur Sterilisation in den Topf mit kochendem Wasser.

Ich habe heute gelernt: Wenn die Frau Cups verwendet, kann sie gut einen Assistenten gebrauchen, der die mal eben sterilisiert, während sie anderwärts beschäftigt auf dem Klo sitzt. Ok, mag so sein. Meine Partnerinnen waren/ist ausschließlich Tamponverwenderinnen und ich wurde und werde da in die spezielle Versorgung so gut wie nicht involviert. Und ich gehöre zu den Männern, die da auch nicht traurig drum sind. Andere mögen da gern mithelfen beim Auskochen und so.

Mit Menstruationswäsche habe ich auch keine Erfahrung. Ich wasche deutlich seltener Wäsche, als meine Partnerin. Aber ich ziere mich dann nicht, ihre Unterwäsche zu waschen. Ich achte da auch nicht groß drauf, aber trotzdem bekomme ich die eine oder andere Gebrauchsspur dabei mit, so wie bei meiner eigenen Wäsche ja auch. Jedenfalls spielt es für mich keine Rolle, ob das dann Blut oder irgendwas anderes ist, da habe ich weder Ekel, noch Berührungsängste.

Etwas anderes wären vollgeblutete Tampons oder Binden. Die rangieren für mich in etwa der Liga von vollgeschneuzten Taschentüchern, wenn nicht gar benutztem Klopapier. Und da erwarte ich doch schon selbständige Entsorgung durch die Verursacherin.

 

[Benutzer72433]

also faktisch habe ich noch nie die hilfe des mannes benötigt bei der verwendung der tasse (mich hauen die schmerzen auch vorher schon derartig um, dass ich definitiv nie überrascht werde), aber es gab hier im forum auch schon threads, wo männer helfen mussten, das teil wieder rauszuangeln. keine ahnung, gibt nen paar sachen auf die ich auch in ner partnerschaft echt keinen wert lege, bin großer fan von privatsphäre und so... aber was muss, das muss, hilft ja alles nichts.

das blut aber mit kot gleichzusetzen finde ich schon heftig, bei ungünstig gelegenen verletzungen die auch gerne mal mit geronnenen blutklumpen einhergehen muss er schließlich auch ran und unter meiner anleitung verbandsmaterial aufbringen.

 

[Benutzer172636]

Ich habe zwei Tassen, das löst viele Probleme. Nehme ich die Tasse raus, kommt erstmal deutlich mehr, von daher verstehe ich es, dass es praktisch ist, die Tasse dann abzugeben während man kurz wartet. Blaming habe ich tatsächlich eher bei Tassen erwähnt, weil man da mehr mit Blut zutun hat. Dafür „riecht“ es weniger als bei Binden.
Wir haben neulich festgestellt, dass uns noch eine Lösung für den Badezimmer-Mülleimer fehlt. Wir haben dort meistens keinen Beutel drin und nach der Entsorgung des Mülls wird er in die Spülmaschine gestellt. Vor einiger Zeit hatten wir einen weiblichen Gast und hatten nicht auf dem Schirm, dass dann mehr anfallen könnte 😌
Ich überlege seit dem auch, ob wir ein Körbchen aufstellen sollten. Im Moment haben wir nämlich nichts im Haus. Ich würde allerdings dann auch dazu tendieren, zusätzlich eine verpackte Menstruationstasse dazuzulegen. Klar, kann sein, dass sie nie genutzt wird, aber sollte jemand sie nutzen oder danach fragen und dadurch „auf den Geschmack kommen“ wäre das super ☺️
Hygieneprodukte rangieren bei uns im Haushalt auf einem Level mit Ohrstäbchen und abwaschbaren Wasch-Pads. Würde/Hat mein Partner schon gekauft.

 

[Benutzer107106]

Ich bin ja Mitte 30, habe aber viele Freunde, die erst Mitte 20 sind und ich merke den Unterschied schon sehr: die mit-End-Dreißiger sind oft deutlich verklemmter, als die Mit-Zwanziger (also vor allem die Männer). Die jüngeren Männer benutzen Worte wie Periode und Menstruation, haben problemlos meine Hausarbeit zum Thema "Darstellung der Menstruation in der Werbung" durchgelesen und korrigiert, mit ihnen kann ich schambefreit über Verhütung unterhalten, während die älteren sich bei diesen Themen mit rotem Kopf abwenden. Schon spannend, liegt aber sicherlich auch an den Bubbles in denen man verkehrt: Die älteren meiner Freunde sind eher konservativ, während die jüngeren alles (angehende) Sozialarbeiter:innen sind.

 

[Benutzer193093 (54)]

Vielleicht hat Bria die entscheidende Frage (indirekt) gestellt, B Bebop18
Bist du im Osten aufgewachsen?
Aufgrund verschiedener Umstände traue ich mir die eine oder andere Einschätzung zum Leben in der DDR durchaus zu. Zu absolut 0% trifft das allerdings darauf zu wie das war als Frau im Umgang mit der Periode. Vielleicht liegt die unterschiedliche Wahrnehmung der Vergangenheit daran. Für mich als junge Frau im Westen war das ein Tabu, schambehaftet, man sollte möglichst andere nicht belästigen mit dem Thema, Berichte wie die von der Sportlehrerin kenne ich auch aus eigener Erfahrung, Schmerzmittel gab es keine, da musste man sich eben "nicht so anstellen", schließlich ist das ja ein "ganz natürlicher Vorgang, da hat man keine Schmerzen" usw. Öffentliche Diskussionen wie hier Threads wie hier über Menstassen, Periodenunterwäsche, Schmerzen während der Periode u.ä. halte ich für undenkbar in meiner Jugend, das wäre ja eklig und sollen doch Frauen bitte unter sich ausmachen usw.

Jetzt fände ich es spannend ob und wie unterschiedlich das im Osten war.

Also ich bin im Osten aufgewachsen und habe dort auch intensiv Leichtathletik trainiert. Wir haben damals alle ein Trainingstagebuch führen müssen und dieses war natürlich vorgefertigt, ähnlich wie ein Hausaufgabenheft, und dort gab es auch eine Spalte zur Regel, in der dann die jungen Damen jeweils pro Tag ein Feld in 5 stärken ausmalen konnten, wann und wie heftig die Blutung war.

 

[Benutzer186405 (52)]

Also ich bin im Osten aufgewachsen und habe dort auch intensiv Leichtathletik trainiert. Wir haben damals alle ein Trainingstagebuch führen müssen und dieses war natürlich vorgefertigt, ähnlich wie ein Hausaufgabenheft, und dort gab es auch eine Spalte zur Regel, in der dann die jungen Damen jeweils pro Tag ein Feld in 5 stärken ausmalen konnten, wann und wie heftig die Blutung war.

Mir ist nicht ganz klar, welche Aussagekraft du darin vermutest?!